X3D-Standard: 3D im Internet

Technische Grundlage: VRML

Als standardisierte Grundlage für den Aufbau dreidimensionaler Welten hat sich seit Mitte der 90er Jahre die "Virtual Reality Markup Language" (VRML, sprich "Wörmel") etabliert. Es handelt sich dabei nicht um eine Programmiersprache wie etwa Java3D, sondern um eine reine Beschreibungssprache zur Modellierung dreidimensionaler Objekte und Szenen.

VRML basiert ursprünglich auf dem von Silicon Graphics entwickelten 3D-Standard "Open Inventor". Dieser wurde 1995 als VRML 1.0 übernommen und um die Funktion der Verlinkung bereichert. VRML 1.0 mangelte es jedoch an einigen elementaren Möglichkeiten, wie beispielsweise bei der Beschreibung physischer Eigenschaften von Objekten. Ferner fehlten Funktionen der Animation, Interaktion, Multimedia sowie der prozeduralen Programmierung.

Als Antwort auf diese Mängel entwickelten Sony und Silicon Graphics das Konzept der "Moving Worlds", das sich 1996 in einer Internet-Abstimmung unter insgesamt sechs konkurrierenden Industrievorschlägen als neuer Standard VRML 2.0 durchsetzte. Im September 1997 wurde VRML 2.0 nach einigen kleineren Änderungen als VRML97 durch die International Standards Organization (ISO) als Industriestandard ISO/IEC 14772 festgesetzt.

X3D stellt eine weitere Modifikation dieses Standards dar. Grundlegende Prinzipien wie die Beschreibung einer Szene als hierarchischer Szenegraph, der aus verschiedenen Knoten besteht, oder die Methoden der Animation und Interaktion bleiben dabei erhalten. X3D ist im Unterschied zu VRML modular aufgebaut und nutzt XML als Beschreibungssprache.