WSJ: Apple will Intel-Prozessoren einsetzen

Prestige-Duell

Für Intel würde ein Umstieg von Apple jedenfalls die prestigeträchtige Unterstützung eines der einflussreichsten Trendsetter der Hightech-Branche bedeuten. Speziell seit der Rückkehr von Steve Jobs an die Firmenspitze hat Apple regelmäßig innovative Hardware-Designs abgeliefert und den Markt für digitale Musik neu definiert.

Apple verkauft nur rund drei Millionen Rechner im Jahr - ein Bruchteil der insgesamt zirka 200 Millionen PCs. Auf diesen Macs läuft das Unix-basierende Mac OS X, das der Hersteller unter anderem gern als besonders sicher und virenresistent darstellt (auch wenn manche Experten vermuten, dass dies nur am geringen Marktanteil liegt).

Portierungen des Mac OS auf Intel-Hardware hat es in der Vergangenheit immer wieder gegeben. Besonders prominent ist das gemeinsam mit Novell durchgeführte "Project Star Trek" aus dem Jahr 1992, das aber ebenso wie andere Experimente niemals kommerzialisiert wurde. "NextStep" allerdings, das Betriebssystem von Steve Jobs Firmen-Zwischenspiel Next Computer (und wichtige Grundlage bei der OS-X-Entwicklung), konnte man auch in einer Intel-Variante kaufen.

Eine der zwei Quellen des "Journal" erklärte, Apple werde sein OS X aber wohl kaum für andere PCs als die hauseigenen vermarkten. Zum einen würde es damit das eigene Hardware-Geschäft gefährden, zum anderen sei Apple nicht an einer direkteren Konkurrenz mit Microsoft interessiert, dessen Anwendungsprogramme - vor allem die "Office"-Suite - auch für den Erfolg des Macintosh wichtig seien.

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