Festplatten-Speicher

Wo steckt der verlorene Platz auf der Festplatte?

Jeder weiß, dass Windows für eine Festplatte weniger Kapazität angibt als der Hersteller. Trotzdem fehlen der Platte häufig ein paar Gigabyte. Wir verraten, wo sie stecken.

Natürlich wissen Sie, dass Windows für eine Festplatte weniger Kapazität ausweist als der Hersteller angibt. Doch das erklärt häufig trotzdem nicht, warum auf der Festplatte weniger Platz ist als Sie erwarten.

Eine 1 Terabyte große Festplatte zeigt Windows 8.1 mit einer Kapazität von 931 GB an. Das ist der unterschiedlichen Rechenweise von Festplatten-Hersteller und Betriebssystem geschuldet: Der eine zählt dezimal, der andere binär. Doch auch wenn Sie das wissen, könnte es Sie erstaunen, dass die 1 TB (oder 931 GB) große Festplatte, die in Ihrem Notebook steckt, dann doch nur eine Speicherkapazität von 914 GB hat. Diese Informationen erhalten Sie beispielsweise, wenn Sie die Größe der Festplatten-Partition oder -Partitionen über „Eigenschaften“ in Ihrem Kontextmenü ermitteln.

Auf der Suche nach den verlorenen Gigabyte sollten Sie in die Computerverwaltung gehen. Sie erreichen das Menü über „Systemsteuerung -> System und Sicherheit > Verwaltung > Computerverwaltung > Datenträgerverwaltung“. Hier führt Windows die tatsächliche Größe der Datenträger im System auf: Wenn nur eine Festplatte im Notebook steckt, sehen Sie im genannten Beispiel unter der Bezeichnung „Datenträger 0“ die Kapazität 931,39 GB. Die von Windows angezeigte Größe von 914 GB bezieht sich auf die Größe der sichtbaren Partition. Nur sie zeigt der Windows-Explorer an. Die fehlenden Gigabyte nehmen versteckte Partitionen ein.

Die kleinste versteckte Partition ist die EFI-Systempartition – meist zwischen 100 und 300 MB groß. Sie enthält bei einem Rechner mit Uefi-Bios den Bootcode, der Windows startet und ist mit FAT32 formatiert. In einer weiteren, etwas größeren versteckten Partition liegt die Windows-Wiederherstellungsumgebung – sie ist meist zwischen 500 und 800 MB groß. Hier liegen die Programme, die Windows zur automatischen Reparatur und zum Zurücksetzen des PCs in den Werkszustand benötigt. Die größte versteckte Partition und damit der wahre Platzfresser ist die Wiederherstellungs-Partition, die der PC- oder Notebookhersteller anlegt. Sie kann bis zu 20 GB umfassen. Selbst auf Tablets, die meist nur kleine Flash-Platten mit 32 oder 46 GB Größe besitzen, nimmt diese Recovery-Partition 6 bis 10 GB ein. Diese Wiederherstellungs-Partition enthält das Systemabbild, das den Rechner in den Werkszustand zurückversetzt, inklusive aller vom Hersteller vorinstallierter Software.

(PC-Welt/ad)