Reichweite, Performance, Abdeckung

WLAN - so optimiert man 802.11ac-Netze

Sonderfall: WLAN für große Häuser, Hotels, Firmen

Bei großen Häusern, Villen, Hotels und Firmengebäuden vergessen Sie bitte alle vorgenannten semiprofessionellen Methoden zur Reichweiten-Verlängerung: Dort montiert man reine WLAN-AccessPoints (also ohne eingebaute Router-Komponente) nach intensiver Funknetz-Planung an die optimalen Stellen und koppelt sie dann über LAN-Kabel mit Power-over-Ethernet an einen oder mehrere WLAN-Switche. Diese wiederum werden über einen oder mehrere Profi-Router mit dem Internet verbunden.

Beim Hilton Munich Park Hotel zum Beispiel waren anno 2001 über 30 WLAN Access Points nur für die Erstversorgung nötig. Beim Hilton Frankfurt Hotel anno 2003 schon über 70, auch wegen der schwierigen Architektur um eine zwölf Stockwerke hohe Atrium-Halle herum. Beim Emirates Palace Hotel in Abu Dhabi kamen beim 11ac-Rollout anno 2013 sogar 1.000 Aruba-AccessPoints für "nur" knapp 400 Räume zum Einsatz. Will sagen: Die WLAN-Router-Dichte wurde im Laufe der Jahre immer größer, obwohl auch der Durchsatz jedes einzelnen WLAN-Routers ebenfalls ständig steigt.

Fertige 11ac-Funknetze optimieren

Der Xirrus Wi-Fi Inspector fasst mehrere Mess- und Überwachungs-Tools bequem unter einer gemeinsamen Oberfläche zusammen.
Der Xirrus Wi-Fi Inspector fasst mehrere Mess- und Überwachungs-Tools bequem unter einer gemeinsamen Oberfläche zusammen.
Foto: Harald Karcher

In kleinen Wohnungen stellt man den zentralen WLAN-Router einfach neben die Internetanschlussbuchse des Providers. Die Chance, dass zwei bis drei Zimmer einwandfrei bestrahlt werden, ist groß.

Bei sehr großen Wohnungen und Häusern ist vorab eine systematische Funknetzplanung sinnvoll. Sie klärt die Fragen: Wo genau sollen welche Sorten von Funkstationen im Gebäude positioniert werden, damit sie passende Signalstärken, Speed und Coverage entfalten? Welche Art und Menge von WLAN-Routern, Access Points, Antennen, Netzteilen, PoE-Adaptern und Ethernet-Kabeln muss man für diesen Rollout kalkulieren und bestellen?

Ist das WLAN-Projekt dann fertig installiert und eingeschaltet, sollte man dessen Qualität noch einmal final testen, im laufenden Betrieb weiter verfeinern und allzeit an das weitere Daten-Wachstum anpassen.

Dabei geben WiFi-Design- und Überwachungs-Tools wie AirMagnet Planner, Aruba Visual RF Plan, Ekahau Site Survey, Ekahau HeatMapper, Network Stumbler, InSSIDer oder der Xirrus Wi-Fi Inspectorunterschiedlich gute Hilfestellung. Einige dieser Programme zeichnen sogar Baupläne für die ideale Positionierung von WLAN-Stationen und Antennen.

Der kostenlose Xirrus Wi-Fi Inspector etwa dient der Überwachung und Optimierung von Wi-Fi-Netzwerken. Per Sommer 2014 lief er auf Windows 7, Vista und XP.

Um seine Einsatzmöglichkeiten zu testen, haben wir sechs WLAN-Basisstationen aus den vergangenen 13 Jahren, von 11b bis 11ac, in Betrieb genommen. Die wichtigsten Funktionen der APs wurden vom Xirrus-Tool über die Luft ausgelesen und in Tabellen oder Kurven gegenübergestellt, etwa Default Encryption, Default Authentication, AP-Vendor, SSID, BSSID, Kanal, Frequenz und Signal-Historie. Auch die Netzwerk-Modi 11a, 11b, 11g und 11n wurden vom Inspector erkannt, nur der 11ac-Gigabit-Modus der 11a/b/g/n/ac-Geräte blieb unerkannt.

Der kombinierte Einsatz aller Tools des kostenlosen Xirrus Wi-Fi Inspectors lässt zwar keine perfekte, aber doch brauchbare Qualitätskontrolle von WLAN-Installationen zu. Die kostenfreie Software kann gute Anregungen zum Ausmerzen von Fehlern und zur weiteren Optimierung einer WLAN-Installation liefern. Gefallen hat die Lokalisierungsfunktion, mit der sich verdächtige APs über ein akustisches Feedback aufspüren lassen. Bleibt zu hoffen, dass die schöne Software auch bald den modernsten Funkmodus 11ac erkennen wird. Es dauert eben immer eine ganze Weile, bis alle WLAN-Tools und Treiber auf dem jüngsten WLAN-Standard angekommen sind. (mb/mje)