WLAN-Charakteristik als Hacker-Schutz

Die Funkelektronik jedes WLAN-Moduls besitzt eine eigene Charakteristik. Es handelt sich um eine Art elektronischen Fingerabdruck, der von Gerät zu Gerät variiert. Damit lassen sich die WLAN-Geräte eindeutig identifizieren. Der Diebstahl von MAC-Adressen soll sich damit vermeiden lassen, so die Forscher der Carlton-University.

Ein Netzwerkmodul meldet sich mit seiner eigenen physikalischen MAC-Adresse beim Netzwerk an. Dadurch wird es möglich, bei Access Points und WLAN-Routern den MAC-Filterschutz zu aktivieren. Ausschließlich berechtigte WLAN-Adapter können nunmehr auf das Netzwerk zugreifen. Doch manchmal werden die MAC-Adressen unverschlüsselt übertragen. Es besteht die Gefahr, dass sie dann in falsche Hände geraten. Der Hacker muss nur noch die abgefangene MAC-Adresse in seiner WLAN-Karte eintragen. Anschließend kommt er problemlos ins Netzwerk.

Die Merkmale der Netzwerkadapter lassen sich mit der biometrischen Signatur von Menschen vergleichen. Kreuztests lieferten eine Erfolgsquote von 95 Prozent. Fünf Prozent der autorisierten Adapter wies der Router ab. Besonders bemerkenswert ist, dass kein einziges unberechtigtes Gerät Zutritt zum Netzwerk erhielt. Für eine mögliche kommerzielle Verwertung sind 95 Prozent Treffer aber nicht ausreichend. Nicht auszuschließen ist zudem, dass sich die empfangene Funkcharakteristik durch Unwägbarkeiten ändert. Zudem könnten auch nur schwer oder gar nicht unterscheidbare Signaturen auftauchen.

Das Verfahren würde sich aber als Schutz gegen Hijacking verwenden lassen. Die Basisstation könnte eine sich abrupt ändernde Signalsignatur als Übernahmeversuch identifizieren und den funkenden WLAN-Adapter vom Netz trennen. (Detlef Scholz)