BI-Kompetenzzentren

Wissensreserven erschließen

Ein BICC ist eine dauerhafte und feste Organisationsform. Es soll die BI-Initiativen in Unternehmen vom Silo-Denken befreien und alle davon betroffenen Fachbereiche sowie die IT-Abteilung einbeziehen. So formuliert es Gartner-Analyst Bill Hostmann in seiner Publikation "Business Intelligence Competency Center Key Initiative Overview". Und BARC-Analystin Melanie Mack ist überzeugt, "dass ein BICC als zentrale, übergreifende Organisationseinheit dazu beitragen kann, die Effektivität von BI-Initiativen zu erhöhen und Diskrepanzen zwischen individuellen Projektzielen und dem Unternehmensstandard auszuräumen."

Das BICC als Schaltzentrale

Die Etablierung eines BICC hilft Unternehmen dabei, BI-Projekte zu standardisieren und die Anzahl der eingesetzten BI-Tools zu verringern.
Die Etablierung eines BICC hilft Unternehmen dabei, BI-Projekte zu standardisieren und die Anzahl der eingesetzten BI-Tools zu verringern.
Foto: BARC

Damit wird das BICC zur Schaltzentrale für die Planung, Koordination, Steuerung und Realisierung von BI-Projekten. Es sorgt zugleich für den effizienten Einsatz von BI-Technologien und Mitarbeitern. Dadurch kann es dem Management konsistente geschäftlich und wettbewerbstechnisch relevante Kennzahlen aus allen Unternehmensbereichen liefern und systematisch Wissensreserven erschließen. Im Ergebnis verbessern und beschleunigen Firmen so konzernweit ihre Planungs-, Budgetierungs- und Entscheidungsprozesse.

Damit kommt dem BI-Kompetenzzentrum eine strategische Funktion zu, wie Bill Hostmann von Gartner feststellt. Denn es erhöht die Qualität und Verfügbarkeit von Informationen und Daten-Analysen. Das wiederum hilft BI-Anwendern vom Management bis hin zu den Fachabteilungen, bessere Entscheidungen zu treffen. Zugleich lassen sich Kosten, die sonst beim Betrieb und der Wartung mehrerer und verteilter Data-Warehouse-Lösungen sowie bei der Konsolidierung der Daten entstehen, senken.

Besonders erfolgreich sind laut BARC-Studie solche BI-Kompetenzzentren, die nach dem Top-Down-Prinzip gestaltet sind. Dadurch ließen sich grundlegende Regeln und Richtlinien effizienter umsetzen als bei einer Bottom-Up-Planung. Kein Wunder, denn die Unterstützung, auch die finanzielle, durch das Management oder die Geschäftsführung ist ein zentraler Erfolgsfaktor für jedes BICC.

Verbindliche Standards schaffen

Ebenso wichtig ist eine konsistente Planung und Umsetzung von BI-Vorhaben. So implementiert das BICC eine an der Unternehmensstrategie orientierte Business-Intelligence-Strategie, wacht über deren Einhaltung und gewährleistet eine durchgängige BI-Infrastruktur mit einheitlichen und verbindlichen Standards. Das reicht von der Gestaltung und Implementierung eines zentralen Data Warehouse, der Einführung einheitlicher Projekt-Management-Methoden, wie etwa dem PMI-Standard, über die Verwendung von Templates, Architektur- und Design-Vorgaben sowie technischen Blueprints bis hin zu Namenskonventionen. Ferner übernimmt das BICC-Team operative Aufgaben wie die Bearbeitung von Supportanfragen sowie die Betreuung und Ausbildung beziehungsweise Weiterbildung der Endanwender.