Voraussagen mit Suchbegriff-Hitliste

Wirtschafsprognosen mit Google Trends

Möglicherweise bessere Einschätzung

Varian nahm nun Prognosemodelle für wirtschaftliche Märkte und versuchte, sie anhand der Google-Daten zu verbessern. Um Prognosen zu erstellen, verwenden Wissenschaftler verschiedene Hilfsdaten. Als Indikatoren gelten beispielsweise die Arbeitslosenrate, Inflation, Zinsniveau oder Erdölbestände. Diese werden Spätindikatoren genannt, weil auch sie zuerst statistisch erfasst werden müssen, bevor sie zur Berechnung herangezogen werden können. Die Daten von Google jedoch sind nahezu Echtzeitdaten. Darüber hinaus werden sie von der Suchmaschine kategorisiert.

Den Wissenschaftlern gelang es, mithilfe dieser Daten ihre Prognosen deutlich zu schärfen. Die Fehlerquote bei einer Prognose für den Automobilmarkt konnten die Ökonomen um 15 Prozent reduzieren. Ein Zukunftsorakel will Varian dennoch nicht gefunden haben und gibt sich betont vorsichtig. Die Daten könnten jedoch helfen, die Gegenwart besser einzuschätzen. Die Anzahl der Suchanfragen zu einem bestimmten Automodell in der ersten Woche eines Monats könnte hilfreich sein, den Absatz für das Gesamtmonat hochzuschätzen. Somit hätte man einen relativ genauen Anhaltspunkt, noch bevor die tatsächlichen Zahlen veröffentlicht werden. (pte/mje)