Windows verliert Entwickler an Linux

Unter Softwareentwicklern in Nordamerika nimmt die Beliebtheit von Microsoft Windows als Zielplattform gegenüber Linux ab.

Das berichtet die Marktforschungsfirma Evans Data. Die Anzahl der Programmierer, die ihre Anwendungen für Windows-Betriebssysteme entwickeln, sei gegenüber dem Vorjahr um zwölf Prozent zurückgegangen. Evans Data stützt sich auf eine Umfrage unter rund 400 Entwicklern und IT-Managern in Nordamerika. Knapp 65 Prozent konzentrieren sich demnach auf Windows-Plattformen, im vergangenen Jahr lag der Wert bei 74 Prozent.

"Wir führen den Rückgang vor allem auf die wachsende Nutzung von Linux und den diversen Distributionen zurück", berichtet John Andrews, CEO von Evans Data. Die Markteinführung von Windows Vista habe verhindert, dass die Zahlen noch schlechter ausfielen. Er erwarte, dass der Windows-Anteil im nächsten Jahr noch einmal um zwei Prozent sinke. Das Open-Source-Betriebssystem Linux hat den Erhebungen zufolge im vergangenen Jahr um 34 Prozent zugelegt und kommt auf einen Anteil von 11,8 Prozent. Evans Data prognostiziert eine weitere Steigerung auf 16 Prozent im Jahr 2008 (siehe auch Open Source statt nur Linux).

In der Schlacht zwischen Windows und Open Source legten die quelloffenen Plattformen mit steigendem Reifegrad zu, so Evans. Dennoch bleibe Windows auf den Desktops der Softwareentwickler das dominierende Betriebssystem. In der Studie untersuchten die Marktforscher sowohl die Entwicklungspräferenzen für Client- als auch für Server-Anwendungen. Wie sich die zunehmende Beliebtheit von Open-Source-Plattformen auf den Markt für kommerzielle Software auswirkt, ist aus Sicht von Evans Data noch nicht klar abzusehen. Andrews geht davon aus, dass es immer Platz für beide "Paradigmen", sprich Linux und Windows, geben wird.

In ihrer jährlichen Studie berichten die Marktforscher außerdem von Javascript als der derzeit führenden Script-Sprache. Javascript nutzen demnach drei Mal mehr Entwickler als PHP, Ruby oder Python. Allerdings werde die Anzahl der Ruby-Programmierer im kommenden Jahr um 50 Prozent zulegen. (Computerwoche/mje)