Windows und Office werden billiger

Microsoft hat als Reaktion auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs ein neues Lizenzmodell für den deutschsprachigen Raum vorgestellt. Dadurch können Endverbraucher ab 1. September die billigeren DSP-Versionen der MS-Produkte, losgelöst von der Hardware, kaufen. Dies war bisher nicht möglich.

Der Bundesgerichtshof hatte am 7. Juli verboten, dass Software-Unternehmen so genannte DSP-Software (Delivery Service Partner) zwingend an den gleichzeitigen Kauf eines neuen Computers binden. Dadurch war zum Beispiel eine Vollversion von Windows in Verbindung mit Hardware um einiges billiger als eine Stand-alone-Version von Windows im Einzelhandel. Dies ist jetzt nicht mehr der Fall.

Wie eine Microsoft-Sprecherin gegenüber tecChannel mitteilte, gilt dieses Programm nicht mehr wie bisher nur für autorisierte Distributionspartner (DSPs). Es werde vielmehr im deutschsprachigen Raum auch für den übrigen Fachhandel geöffnet. Das heißt: Kunden können ab 1. September beispielsweise auch beim Computerhändler um die Ecke eine Vollversion von Windows 2000 günstiger kaufen, ohne einen Computer erwerben zu müssen.

Die DSP-Versionen bieten zusätzliche Vorinstallations-Tools und sind in der Regel etwas günstiger als die herkömmlichen Einzelhandelsprodukte. Dafür entfalle aber der kostenlose telefonische Support durch Microsoft, so die Sprecherin. Vielmehr übernehme bei DSP-Produkten der Fachhändler den Support gegen Entrichtung einer Gebühr.

Die Neuregelung betrifft folgende Microsoft-Produkte:

Produkte

DSP

Einzelhandel

Windows 95

ja

nur Upgrades

Windows 98 Zweite Ausgabe

ja

nur Upgrades

Windows Millennium

ja

nur Upgrades

Windows NT 4.0 Workstation

ja

bis 31.12.00 verfügbar

Windows 2000 Pro

ja

nur Upgrades

Office 2000 Small Business

ja

nur Upgrades

Office 2000 Pro

nein

ja

Windows NT 4.0 Server

nein

ja

Windows 2000 Server

nein

ja

BackOffice Small Business Server 4.5

nein

ja

WorksSuite 2000

nein

ja

Word 2000

nein

ja

Konkrete Preise gab die Microsoft-Sprecherin auf unsere Nachfrage hin auch aus rechtlichen Gründen nicht bekannt. "Wir wollen und dürfen die Preisbildung auf dem Markt nicht beeinflussen und unter Druck setzen", sagte sie. Die Festsetzung von Preisen sei Sache der Distributoren. Diese werden aber die neuen Preise für die entsprechenden Microsoft-Produkte erst am morgigen Freitag (1. September) bekannt geben, eine entsprechende Meldung finden Sie dann in tecChannel. (jma)