Sicherheit und Malware

Windows mit 64-Bit sicherer als mit 32-Bit?

64-Bit-Antivirus notwendig

Bei allen Vorteilen, die das für Besitzer teurer Software-Lizenzen älterer Programme bietet, unterstützt WOW64 zwangsläufig auch die Ausführung von 32-Bit-Malware. Diese könne jedoch keine 64-Bit-Prozesse angreifen, da sie in der 32-Bit-Emulation gefangen seien. Andererseits benötige man auch 64-bittige Antivirus-Software - Faulhaber verweist dazu auf Microsoft Security Essentials (MSE), das auch in 64-Bit erhältlich ist.

Alfred Huger, früher bei Symantec und heute Vizepräsident bei dem Start-up-Unternehmen Immunet, ist allerdings der Auffassung, die Vorteile der 64-Bit-Systeme würden sich bald relativieren. Huger bestreitet nicht, dass es bislang kaum 64-Bit-Malware gibt. Doch Malware-Programmierer müssten oft nur den Code neu kompilieren, um auch 64-bittig Schaden anzurichten. Sie täten dies jedoch meist nicht, weil heute noch mehrheitlich 32-Bit-Systeme vorherrschten. Sobald sich die Anteile von 32- und 64-Bit-Windows-Versionen umgekehrt hätten, würden auch die Schädlinge umgestellt.

Details: MSE unter Windows 7.
Details: MSE unter Windows 7.

Der von Faulhaber zitierte Microsoft Security Intelligence Report (SIR) weist zwar niedrigere Infektionsraten für 64-Bit-Windows-Systeme aus, nennt jedoch auch eine weitere mögliche Ursache dafür. Diese hat nichts mit der höheren Sicherheit bei 64-Bit zu tun. Vielmehr mutmaßen die Verfasser, dass die Anwender, die bereits mit einem 64-Bit-Windows (Vista oder XP) arbeiteten, im Durchschnitt technisch versierter seien als die breite (32-Bit-) Masse.

Sie fielen daher nicht so oft auf die Tricks der Online-Kriminellen herein. Auch dieser kosmetische Vorteil für 64 Bit dürfte sich mit der größeren Verbreitung von 64-Bit-Windows schnell relativieren. Joe Faulhaber führt an, bei Windows 7 würden bereits mehr 64-Bit- als 32-Bit-Systeme installiert. (PC-Welt/hal)