Windows Media Services 9

Die Verteilung von digitalen Inhalten wie Audio und Video hat inzwischen eine beachtliche Bedeutung gewonnen. Mit den Windows Media Services stellt Microsoft schon seit längerem eine Serverkomponente bereit, über die solche Inhalte verteilt werden können. Der Artikel gibt einen Überblick über die Version Windows Media Services 9.

Neben Live-Übertragungen kann über die Windows Media Services auch Content, der mit Anwendung wie dem Windows Media Encoder, dem Microsoft Producer for Powerpoint oder dem Windows Movie Maker erzeugt wurde, verteilt werden. Auch digitaler Content, der mit anderen Anwendungen erzeugt wurde, wird unterstützt.

Die Grundfunktionalität

Für die Bereitstellung von „streaming content“, also Informationen, die beim Benutzer nicht einmal übertragen und dann angezeigt, sondern „live“ dargestellt werden sollen, sind Technologien erforderlich, die es bei Webservern in dieser Form nicht gibt. Webserver sind darauf ausgelegt, Informationen einmal zu übertragen und anschließend die nächste Anforderung umzusetzen. Dagegen braucht es für das Streaming eine Übertragung mit vorhersagbaren, möglichst gleich bleibenden Übertragungsraten, auch wenn über die Pufferung von Informationen einiges ausgeglichen wird.

Daher arbeiten Media-Server mit UDP (User Datagram Protocol) als Protokoll für die Übertragung von Informationen und unterstützen Mechanismen wie Multicasts, mit denen Daten an mehrere Empfänger parallel übertragen werden können.

Wichtig sind auch Playback-Funktionen, mit denen auf einen beliebigen Punkt innerhalb des Contents zugegriffen werden kann. Webserver können einen Inhalt übertragen oder nicht – aber sie können nicht flexibel Teile liefern.

Administrationsschnittstellen

Die Administration erfolgt über drei mögliche Schnittstellen:

  • Ein MMC-Snap-In, mit dem alle Funktionen administriert werden können. Dort erwarten Sie eine Reihe von Assistenten, mit deren Hilfe Sie wichtige Verwaltungsaufgaben einfacher durchzuführen sind.

  • Eine Webschnittstelle, die eine vergleichbare Funktionalität bietet.

  • Die Konfiguration kann aber auch in wichtigen Bereichen über Skripts erfolgen. Das ist beispielsweise für die Batch-Konfiguration und die Verwendung von Telnet für die Remote-Administration von Bedeutung.

Wichtig ist auch, dass eine permanente Überwachung mit Echtzeitstatistiken geboten wird. Damit lassen sich Problemsituationen beim Server einfacher erkennen. Die Statistiken können auch für Gruppen von Servern ausgegeben werden. Da in größeren Umgebungen typischerweise mit mehreren Media-Servern für die Lastverteilung gearbeitet wird, ist das unverzichtbar.