Windows löst Unix als Top-Betriebssystem für Server ab

Es ist passiert: 2005 gaben Unternehmen erstmals mehr Geld für Windows-Server aus als für Maschinen mit Unix-Betriebssystemen.

Das geht aus dem jüngsten Server Tracker der Marktforschungsfirma IDC hervor. Demnach lagen die Umsätze für Windows-Server im vergangenen Jahr bei 17,7 Milliarden Dollar und damit knapp über den Unix-Erlösen von 17,5 Milliarden Dollar. "Das ist das erste Mal seit dem Start des Trackers im Jahr 1996, dass Unix nicht insgesamt in Führung liegt", erklärte IDC-Analyst Matthew Eastwood.

Seine Firma hat ebenso wie die Konkurrenz von Gartner Zahlen zum Server-Markt im vierten Quartal und Kalenderjahr 2005 vorgelegt. Beide konstatieren einen eindeutigen Trend: Die Unternehmen greifen vermehrt zu preiswerten PC-Servern mit Intel-kompatiblen Prozessoren - darunter leiden vor allem die Anbieter teurer Spezialsysteme wie Sun Microsystems.

Nach Zählung von Gartner wuchs der weltweite Server-Markt 2005 um 4,5 Prozent auf ein Volumen von 51,7 Milliarden Dollar, die ausgelieferten Stückzahlen legten um 12,7 Prozent auf 7,6 Millionen Einheiten zu. IDC hat ein Plus von 4,4 Prozent auf 51,3 Milliarden Dollar sowie ein Stückzahlenwachstum von 11,6 Prozent auf sieben Millionen verkaufte Server ermittelt.

Für die Server mit Prozessoren von AMD und Intel kommt Gartner auf ein Wachstum von elf Prozent auf 25,7 Milliarden Dollar und ein Stückzahlenplus von 14,3 Prozent auf sieben Millionen. Der Umsatz bei Unix-Servern mit RISC-Prozessoren (inklusive Itanium) wuchs immerhin noch um ein halbes Prozent auf 15,4 Milliarden Dollar, die ausgelieferten Stückzahlen fielen hingegen um 5,3 Prozent auf 460.000. "Der Trend zu preiswerteren Systemen dauert an, die teuren Maschinen verkaufen sich einfach nicht so gut", kommentiert Gartners Research Director Jeffrey Hewitt.

"Bei den Systemen über 25.000 Dollar ist der Einbruch ziemlich dramatisch, weil die Kunden ihre Dollars in Richtung der x86-Volume-Server verschieben", ergänzt Kollege John Humphreys, Program Manager für Enterprise Servers bei der IDC. Als Faktoren für den Zuwachs bei PC-Servern haben die Marktforscher unter anderem deren Nutzung beim High-Performance Computing (HPC), Cluster-Implementierungen, Virtualisierung und Web-Serving ausgemacht.

Im Ranking der Hersteller hat laut Gartner wie seit einiger Zeit gewohnt die IBM die Nase vorn und kommt auf 31,2 Prozent Marktanteil, gefolgt von Hewlett-Packard mit 28,2 Prozent, Dell mit 10,5 sowie Sun Microsystems mit 9,6 Prozent. IDC kommt auf ähnliche Ergebnisse und sieht Big Blue bei 32,9 Prozent, HP bei 27,7 Prozent, Dell bei 10,3 sowie Sun bei 9,5 Prozent Market Share.

Für das vierte Quartal hat Gartner ein Umsatzplus von 3,5 Prozent auf 14,7 Milliarden Dollar ausgezählt; bei der IDC gab es dagegen einen marginalen Rückgang von 0,2 Prozentpunkten auf 14,5 Milliarden Dollar. (Thomas Cloer/mje)

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