Windows 64 - das ändert sich

Die 64-Bit-Varianten von Windows XP und Server 2003 bieten mehr als nur eine Unterstützung für aktuelle AMD- und Intel-CPUs. Auch unter der Haube ändert sich einiges, was auf den ersten Blick nicht sofort deutlich wird.

Microsoft hat Kernel und Betriebssystem nicht nur auf die neuen Features der 64-Bit-Prozessoren angepasst. Der Softwarehersteller auch gleich die Gelegenheit genutzt, Altlasten über Bord zu werfen und einige nur noch aus Kompatibilitätsgründen beibehaltene Komponenten aus Windows zu entfernen.

So entfallen beispielsweise die Subsysteme DOS, OS/2 und POSIX. Diese Einschränkungen dürften sich in den meisten Umgebungen noch nicht sonderlich auswirken, allerdings kann der wegfallende Support für 16-Bit-Applikationen schon einige Probleme mit sich bringen.

Der Grund ist nicht der, dass viele Anwender noch solche Applikationen benutzen, sondern vielmehr der, dass viele Installations-Routinen fehlschlagen. Denn auch wenn sie 32-Bit-Programme installieren, starten sie oft zunächst einen so genannten 16-Bit-Stub. Das ist ein Miniprogramm, das die verwendete Betriebssystem-Version abfragen und bei einem 16-Bit-OS die Installation verweigern soll. Und genau dieser Bestandteil des Setup funktioniert nun nicht mehr (Windows 64 meldet ein ungültiges EXE-Format), so dass die Installation fehlschlägt. Zudem fragen einige Installationsroutinen die Windows-Version ab und kommen mit dem zurückgemeldeten Ergebnis nicht klar, so dass sie eine Fehlermeldung bringen.

Microsoft hat für gängige Installationsroutinen einen Wrapper eingebaut, der derartige Probleme umgehen soll, indem Windows den Aufruf einer solchen Setup-Routine erkennt und diese durch eine kompatible 32-Bit-Installations-Routine ersetzt. MSI-Pakete lassen sich auch weiterhin ohne Schwierigkeiten einrichten, da entsprechende Routinen im Betriebssystem das Paket lesen und installieren.