Windows 2000 kommt mit 128-Bit-Verschlüsselung

Microsoft liefert sein neues Betriebssystem Windows 2000 international mit 128-Bit-Verschlüsselungstechnik aus. Der Softwarekonzern reagiert damit auf die Lockerung der Exportbestimmungen für Verschlüsselungstechnik.

Wie Microsoft mitteilt, hat man eng mit den US-Aufsichtsbehörden zusammengearbeitet, um einen "128-Bit-Export", ungeachtet der Art des Unternehmens oder Anwendung, möglich zu machen. "Windows 2000 wird das sicherste Betriebssystem sein, das Microsoft jemals ausgeliefert hat und wir sind froh, diese Sicherheit mittels 128-Bit-Verschlüsselung auch auf unsere internationale Kunden auszuweiten", sagte Brian Valentine, Vize-Präsident der Windows-Division. Ausdrücklich verweist Valentine darauf, dass die Zusammenarbeit mit den Regierungsstellen "alle internationalen Kunden" betrifft.

Mit der engen Zusammenarbeit dürfte Microsoft auch den Protest von US-Softwarefirmen gegen einen vorangegangenen Entwurf zum Export von Verschlüsselungstechnik meinen. Der am 12. Januar veröffentlichte neue Version sieht demgegenüber erhebliche Lockerungen vor. Nur sieben Staaten bleiben davon ausgeschlossen, die Washington mit Terrorismus in Verbindung bringt (Kuba, Iran, Irak, Libyen, Nordkorea, Sudan und Syrien). Ansonsten ist es US-Softwarefirmen künftig erlaubt, gängige Software, die Verschlüsselungstechnik enthält, weltweit in den Einzelhandel zu bringen. Regierungsstellen sind eingeschlossen. Diese neu eingeführte so genannte "Retail encryption commodities and Software"-Kategorie in den Exportbestimmungen genügt Microsoft schon für einen legalen Export.

Welche Software unter die Retail-Bestimmung fällt, regelt das Wirtschaftsministerium. Im Einzelnen prüft man dabei die Funktion, das Verkaufsvolumen und die Vertriebswege. (uba)