Xing, Linkedin und Co.

Wie IT-Freiberufler erfolgreich in sozialen Netzen agieren

Berater werden immer häufiger über Social-Media-Plattformen kontaktiert und klassische Vermittlungsplattformen verlieren an Einfluss. Wer sich professionell im Internet präsentiert, wird auch gefunden, wie fünf Beispiele zeigen.

Häufig pflegen IT-Freiberufler die eigene Seite nur als Visitenkarte oder verzichten sogar ganz darauf. "Noch vor wenigen Jahren wurde gepredigt, dass jeder IT-Berater eine eigene Web-Seite braucht. Aber was nützt eine Seite, die keiner findet, weil man den Namen des Freiberuflers nicht kennt?", fragt sich Dirk Bisping, Vorstand im Bundesverband Selbständige in der Informatik (BVSI). "Während es früher üblich war, dass sich Freiberufler auf ihrer Homepage als Unternehmen mit mehreren Angestellten ausgaben und ihr Einzelunternehmen größer darstellten, als es tatsächlich war, geht es in den sozialen Netzwerken um die eigene Kompetenz und Authentizität", so Bisping.

Dirk Bisping, BVSI: "In den sozialen Netzwerken geht es um Kompetenz und Authentizität."
Dirk Bisping, BVSI: "In den sozialen Netzwerken geht es um Kompetenz und Authentizität."
Foto: BVSI

Für Vermittler bietet die Expertensuche etwa über Xing den Vorteil, dass sie kostenfrei Zehntausende von IT-Freiberuflern anschreiben können. Welche Vorteile ziehen nun IT-Freiberufler aus dem Business-Netzwerk? Die meisten IT-Freiberufler pflegen ein Xing-Profil, wobei nur ein Teil aktives Networking betreibt und sich an Diskussionen beteiligt. Das Vermarktungspotential von Xing bleibt in diesem Fall ungenutzt. Wer sich als IT-Spezialist aktiv in Xing bewegt und seine Kontakte pflegt, verbessert so gleichzeitig seine Marktchancen.

Aufträge via Xing

Alfons Warschburger, Unix- und Mainframe-Systemtechniker sowie Storage Consultant, gehört zu den Xing-Aktivisten der ersten Stunde. Im Schnitt erhält er fünf bis zehn Projektanfragen pro Woche. Serien-Mails, die ungerichtet an viele IT-Experten gehen, sind dabei schon aussortiert. Als nachteilig sieht Warschburger die Massenanfragen von unqualifizierten Recruitern an, die Angebote nach dem Gießkannenprinzip versenden.

Die Vorteile überwiegen für ihn jedoch bei weitem. Warschburger schätzt vor allem die unkomplizierte Möglichkeit, über Xing Kontakt aufzunehmen. Zu seinen Kontakten gehören Vermittler, die er schon mehr als zehn Jahren persönlich kennt: "Wenn ich einen neuen Auftrag suche, rufe ich bei den Personaldienstleistern an, und sie setzen sich dafür ein, mir ein neues Projekt zu vermitteln."

Die Akquise sei am Anfang seiner Unternehmertätigkeit viel aufwendiger gewesen: "Ich bin stundenlang über Land gefahren und habe meine Visitenkarte in den Betrieben abgegeben." Heute poste er regelmäßig Beiträge in Fachforen. Schon eine ganze Reihe von Vermittlern und auch Endkunden seien darüber auf ihn aufmerksam geworden.