Wer zu spät testet, verschleudert Geld

Verheerende Folgen von Fehlern

Wie das National Institute of Standards and Technology in einer 2001 veröffentlichten Studie ermittelt hat, entstehen die meisten Fehler (etwa 70 Prozent) in der Requirements-Phase, gefunden werden sie jedoch erst im User-Acceptance-Test. Die Folgen sind verheerend: Um einen Fehler schon sehr früh, das heißt während der Anforderungsspezifikation, zu beheben, müssen rund 100 Euro kalkuliert werden. Denselben Fehler nach einem fehlgeschlagenen User-Acceptance-Test auszubügeln kostet das 50- bis 100-fache, im Durchschnitt also 7500 Euro.

Wie schnell diese Praxis Millionenbeträge verschlingen kann, belegt ein Zahlenbeispiel der auf Softwaretest- und Qualitäts-Management-Beratung spezialisierten SQS-Gruppe aus Köln. Hier geht man davon aus, dass im Enterprise-Umfeld pro 4000 Euro Projektvolumen ein Testfall benötigt wird. Für ein zehn Millionen Euro umfassendes Vorhaben bedeutet das also 2500 Testfälle, in denen erfahrungsgemäß jeweils mindestens ein Fehler entdeckt wird. Spätestens hier wird deutlich, welchen Unterschied es ausmacht, eine Fehlerkorrektur mit 100 oder 7500 Euro zu veranschlagen.