Datability

Wer suchet, der findet

Mit Enterprise-Search-Lösungen sind Mitarbeiter in der Lage, schnell und unkompliziert Informationen aus unterschiedlichen Quellen des Firmennetzwerks zu recherchieren. Immer mehr Firmen lassen deshalb ihren Datenbestand von speziellen Suchmaschinen durchforsten. Denn die Lösungen können Informationssilos überwinden, Prozesse verschlanken und Kosten senken.

Der Chef will die Präsentation haben - natürlich sofort. Hektisch klickt sich der damit beauftragte Mitarbeiter durch die Ordnerstruktur des Dateisystems - nichts. Auch die Suchfunktion des Betriebssystems bringt kein Ergebnis. Dann vielleicht die Intranet-Suche? Auch keine Treffer. Zunehmend nervöser greift er zum Hörer und ruft einen Kollegen an - ebenfalls ohne Erfolg. Doch der Chef will jetzt endlich Feedback. Nach einer letzten verzweifelten Suche im Mail-Client muss der Mitarbeiter schließlich kleinlaut eingestehen, dass das Dokument nicht aufzufinden ist - sehr zum Missfallen seines Vorgesetzten.

Solche Situationen gehören heute leider zum Alltag. Den Analysten von IDC zufolge sind die sogenannten ‚Knowledge Worker‘ in Unternehmen wöchentlich fast zehn Stunden mit dem Suchen, weitere acht Stunden mit dem Sammeln und rund drei Stunden mit dem Erstellen von bereits vorhandenen Inhalten beschäftigt. Als sei das nicht genug, dürfte die Informationssuche künftig noch schwieriger werden. Denn der weltweite Datenbestand verdoppelt sich nach Meinung der Marktforscher alle zwei Jahre. Doch viele Unternehmen sind nur unzureichend auf diese Entwicklung vorbereitet. Kein Wunder also, dass das Thema ‚Datability‘ - also die Fähigkeit große Datenmengen in hoher Geschwindigkeit auszuwerten und sinnvoll zu nutzen - immer wichtiger wird. Denn diese Fertigkeit wird den Unternehmenserfolg künftig mehr und mehr beeinflussen.

Enterprise Search statt Data-Warehouse

Mit den ‚Data Scientists‘ hat sich rund um die oben beschriebenen Aufgaben mittlerweile ein ganz neues Berufsbild entwickelt. Die Spezialisten widmen sich der Aufgabe, unternehmensinterne Daten und Dokumente schneller nutzbar zu machen. Je nach Grundlage kommen dafür unterschiedliche Werkzeuge zum Einsatz. Für strukturierte Daten eignen sich klassische Data-Warehouse- und Data-Mining-Lösungen. So gewinnen Unternehmen beispielsweise aus den Sensordaten einer Produktionsanlage Informationen über den Zustand von Verschleißteilen. Die Maschinenwärter wissen damit rechtzeitig, wann sie bestimmte Teile austauschen müssen, und können dies abseits der Produktionsphasen erledigen.

Für unstrukturierte Daten, wie Intranet-Artikel, Präsentationen, Bilder oder ähnliche Dokumente nutzen die Datenspezialisten dagegen vor allem Enterprise Search-Lösungen gepaart mit Big-Data-Ansätzen. Dabei handelt es sich um Suchmaschinen, die speziell auf die Arbeit mit unternehmensinternen Quellen ausgerichtet sind. Die eingesetzten Techniken und Algorithmen ähneln jenen, die auch bei der Internet-Suche zum Einsatz kommen. Beispielsweise werden die Informationen ebenfalls mithilfe von Crawlern erfasst, in Indizes aufgenommen und nach einer Suchanfrage anhand bestimmter Relevanzkriterien sortiert.