Software Defined Computing

Wenn die IT zum Service wird

Software Defined Networking (SDN)

Wegweisend: Für Gartner-Analyst Joe Skorupa ist SDN ein neuer Ansatz, Netzwerke zu designen, zu implementieren und zu betreiben.
Wegweisend: Für Gartner-Analyst Joe Skorupa ist SDN ein neuer Ansatz, Netzwerke zu designen, zu implementieren und zu betreiben.
Foto: Gartner

Das Software Defined Networking basiert auf der Grundidee, Netzwerkinfrastruktur und Netzwerkanwendungen zu trennen. In den aktiven Netzkomponenten werden dazu Control Plane und Data Plane voneinander entkoppelt. Die "Netzintelligenz", also etwa die Information, welche Route ein Datenpaket zu nehmen hat, wird in einem zentralen System (Controller) konzentriert. So zentralisiert SDN den Entscheidungsprozess, wie Daten in einem Netzwerk bewegt werden, in einem Controller-Cluster, der Einblick in die gesamte Netzwerkinfrastruktur hat. Da zentralisierte Controller den gesamten Datenpfad überblicken und definieren können, lassen sich wichtige Mehrwertdienste für die Nutzer ergänzen. Zudem stellt der SDN-Controller Informationen über die Anwendungen und die gesamte Netzinfrastruktur bereit und gibt Empfehlungen, welcher vorgeschlagene Weg der beste ist, um Informationen von A nach B zu senden, basierend auf konfigurierbaren Parametern für die jeweilige Anwendung am jeweiligen Tag und zum jeweiligen Zeitpunkt. Das ist etwas, was traditionelle Netzwerkprotokolle so nicht leisten können. Unter dem Strich können Unternehmen so Netze effizienter betreiben und auslasten. Für Latency-sensitive Anwendungen lässt sich die erforderliche Dienstgüte (QoS = Quality of Service) im Netz sichern.

Für Joe Skorupa, Analyst beim Marktforschungs- und Beratungshaus Gartner, ist SDN ein neuer Ansatz, Netzwerke zu designen, zu implementieren und zu betreiben. Gartner zufolge wird SDN derzeit fälschlicherweise vor allem als Technologie betrachtet, die in Rechenzentren und Service-Provider-Netzen zum Zuge kommt. Sie könne jedoch auch in Enterprise-WANs (Wide Area Networks) und Campus-Netzen eingesetzt werden.

Zur Implementierung eines SDN gibt es drei Ansätze:

  • ein Switch-basiertes Modell,

  • ein Overlay-Modell und

  • einen Hybridansatz.

Network Function Virtualization (NFV)

Der Begriff fällt meist im Zusammenhang mit SDN und will vor allem ein Problem adressieren, das Carrier und Service-Provider betrifft: die vielen hoch spezialisierten Appliances für Aufgaben wie Firewall, Deep Packet Inspection (DPI) oder Message Router. Diese Funktionen sollen nun virtualisiert werden, sodass sie auf Standardhardware laufen können. (wh/hi)