2 Millionen Neuabschlüsse am Tag

Weltweit bestehen fünf Milliarden Mobilfunk-Verträge

Der weltweite Mobilfunk-Markt hat einen Meilenstein von fünf Milliarden Verträgen erreicht. Der entsprechende Vertrag wurde nach Schätzung des Netzwerkausrüsters Ericsson am vergangenen Donnerstag abgeschlossen.

Die treibende Kraft hinter derzeit zwei Millionen. Neuabschlüssen pro Tag sind demnach aufstrebende Märkte wie Indien und China. In den nächsten Jahren wird die Zahl der Mobilfunk-Verträge weiter dramatisch ansteigen, wozu mobiles Breitband wesentlich beiträgt. Schon 2015 wird es weltweit 3,4 Mrd. mobile Breitband-Anschlüsse geben, so Ericsson. Für Ende des Jahrzehnts erwartet das Unternehmen, dass insgesamt 50 Mrd. Geräte über Mobilfunk online sein werden. "Das umfasst dann auch Dinge wie Fahrzeuge, medizinische Geräte oder Wetterstationen", so eine Ericsson-Sprecherin gegenüber pressetext. Dabei wird die direkte Kommunikation zwischen zwei Maschinen (Machine-to-Machine Communications, M2M) zum treibenden Faktor.

Wie wichtig aufstrebende Märkte für das Mobilfunk-Wachstum sind, illustriert Ericsson an einem Beispiel. Gab es noch im Jahr 2000 rund 720 Mio. Mobilfunk-Verträge weltweit, übertrifft heute allein China diesen Wert. Dass Asien wesentlich für das Wachstum ist, bestätigen aktuelle Marktforschungszahlen. "Indien und Indonesien haben in den letzten vier Quartalen zusammen mehr als 150 Mio. Abos beigetragen", so der ABI-Research-Analyst Bhavya Khanna. Die höchsten jährlichen Zuwachsraten kann mit über 22 Prozent Afrika verbuchen, was aber mit der vergleichsweise geringen Handy-Penetration zusammenhängt.

"Wir schätzen, dass die derzeit fünf Mrd. Verträge auf etwa vier Mrd. Kunden entfallen", so die Ericsson-Sprecherin. Denn besonders in westlichen Märkten übersteigt die Mobilfunk-Penetration 100 Prozent teils deutlich. In solchen Regionen wird mobiles Breitband zum Wachstumsmotor. "Der Erfolg von Apples iPad zeigt, dass Mobilfunker in gesättigten Märkten mit nutzerfreundlichen Geräten zusätzliche Verträge verkaufen können", erklärt ABI Research VP of Forecasting Jake Saunders. Global gesehen hat laut Ericsson schon Ende 2009 der mobile Datenverkehr die Sprachtelefonie volumenmäßig überholt.

Ericssons Zukunftsvision von 50 Mrd. vernetzten Geräten geht indes weit über Handys, USB-Sticks und Netbooks mit integriertem Datenmodem hinaus. Vielmehr werden M2M-Systeme eine immer größere Rolle spielen. Denkbare sind beispielsweise intelligente Stromzähler und Tracking-Lösungen zur Routenoptimierung im Verkehrswesen. Mögliche Systeme umfassen weiters Digitalkameras mit direkter Online-Anbindung oder auch Getränkeautomaten, die automatisch das eigene Auffüllen anfordern. (pte/mje)