Deutsche Informatiker setzten auf Atom-CPUs und SSDs

Weltrekord bei energieeffizienter Datensortierung

Deutsche Forscher haben bei einem internationalen Wettbewerb einen Weltrekord bei der energieeffizienten Sortierung von Daten erzielt. Neben ihrem Programm "EcoSort" setzen die Informatiker des Karlsruhe Institute of Technology (KIT) und der Goethe-Universität Frankfurt dabei auf Atom-CPUs sowie Solid State Disks.

"Das ist zunächst ein Proof-of-Concept, bei dem wir uns auf die wesentlichen Probleme konzentrieren", sagt Ulrich Meyer, Professor für Algorithm Engineering an der Goethe-Universität Frankfurt, im Gespräch mit pressetext. Für industrielle Anwendungen wären von Fall zu Fall kleinere Anpassungen erforderlich, die jedoch keine prinzipiellen Hürden darstellen würden. Interessant ist eine energieeffiziente Sortierung von Daten etwa für Suchmaschinen und Datenbanken.

Bei ihrem Rekordansatz müssen die Informatiker mit vergleichsweise geringer Rechenleistung auskommen, da sie eigentlich für Netbooks gedachte Atom-CPUs statt stromhungriger Serverprozessoren nutzen. Doch ihre hocheffizienten EcoSort-Algorithmen konnten das wettmachen. Weiters bieten SSDs gegenüber Festplatten gleich einen doppelten Vorteil, da sie schneller und dennoch stromsparender sind.

Insgesamt konnte damit ein Energieeffizienz-Rekord erzielt werden, was aus Sicht der Forscher auch klassische Server infrage stellt. "Auf lange Sicht sollten viele kleine, sparsame und kooperierende Systeme die bislang üblichen schwergewichtigen ersetzen", sagt Peter Sanders, Informatikprofessor am KIT. Der Sortierungs-Rekord bekräftigt somit auch denn Sinn von Experimenten mit Atom-basierten Serverlösungen, wie sie beispielsweise Microsofts Forschungsabteilung Cloud Computing Futures durchführt.