Webattacken: "Die Leute werden es nie lernen"

F-Secure-Chefanalyst Mikko Hyppönen glaubt nicht, dass eine bessere Aufklärung über Sicherheitsbedrohungen im Web die Menschheit vor zukünftigen Malware- und Cybercrime-Attacken bewahren kann.

"Seien wir ehrlich. Die Leute werden es niemals lernen. Sie werden immer doppelklicken und ihre Kreditkartennummer weitergeben, wenn jemand danach fragt", so das wenig schmeichelhafte Fazit des Finnen am Rande der diesjährigen VirusBulletin-Konferenz, die gestern, Mittwoch, in Wien eröffnet wurde. "So lange man mit Spamming und Phishing auf einfachem Weg so viel Geld verdienen kann, wird das Phänomen eher schlimmer als weniger werden", meint Hyppönen im pressetext-Interview.

Aufgrund der umfangreichen Bedrohungsszenarien, die sich von im Grunde harmlosen Virenprogrammen auf betrügerische Wurm-, Phishing-, Spyware- und Spamattacken ausgeweitet haben, sehen sich die Antiviren-Hersteller heute eher als Service-Provider denn als Applikationsanbieter.

"Die Richtung ist klar. Die Industrie bewegt sich zunehmend von den in Boxen verpackten Antivirenprogrammen hin zu einem 24-Stunden-Service, der Endanwender vor neuen Internetbedrohungen schützen soll", ist Hyppönen überzeugt. Im Vergleich zu den Anfangszeiten, als Antiviren-Updates noch über E-Mails und in unregelmäßigen Abständen ausgeliefert wurden, stellt F-Secure aktualisierte Signaturen mittlerweile vier bis fünf Mal am Tag per Online-Update zur Verfügung.