Gehälter der Chefs

Was IT-Führungskräfte 2013 verdienen

Hartes Los: Sandwich-Manager

Am schwierigsten zu finden sind die sogenannten Sandwich-Manager, wie Müller und Rohrmeier unabhängig voneinander berichten. Es geht um diejenigen, die ein Team führen können und gleichzeitig fachlich fit sind. Außerdem müssen sie belastbar sein und den Druck von oben wie von unten aushalten. Und obendrein, ganz wichtig, müssen sie in das Unternehmen und in ihre Mannschaft passen.

Denn so viel hat sich inzwischen herumgesprochen: Bewerber kommen wegen guter Konditionen, attraktiver Aufgaben und einem positiven Image des Arbeitgebers. Und sie gehen wegen des direkten Vorgesetzten. Deshalb avanciert der Sandwich-Manager zur Schlüsselfigur und das sollte - auch finanziell - honoriert werden.

Christof Müller, Immobilienscout 24: "Mittlere Manager müssen viel Druck von oben und unten aushalten können."
Christof Müller, Immobilienscout 24: "Mittlere Manager müssen viel Druck von oben und unten aushalten können."
Foto: Immobilien Scout GmbH

Ein Großteil der IT-Manager, die sich je nach Unternehmensgröße und Status in Gruppen-, Abteilungs- oder Bereichsleiter unterteilen lassen, stecken in dieser Sandwich-Position. Daher überrascht es nicht, dass sie laut Personalmarkt-Studie im Durchschnitt auf eine Gehaltssteigerung von 7,5 Prozent kommen. Das heißt konkret: Das Gehalt des IT-Managers über alle Funktionen hinweg ist von 106.380 Euro auf 114.450 Euro pro Jahr gestiegen. Gemeint sind bei diesen und allen anderen hier genannten Gehaltszahlen die Jahresgesamtbezüge, also das Fixgehalt plus variablen Anteilen wie Boni und Prämien.

Nur Führungskräfte profitieren

Tim Böger, Studienprojektleiter und Geschäftsführer von Personalmarkt, zeigt sich angesichts des Ergebnisses dennoch ein wenig überrascht: "Qualifizierte Fach- und Führungskräfte sind zunehmend rar, aber nur die Gehälter von Managern sind im vergangenen Jahr kräftig angestiegen. Ob auch die Einkommen von Fachkräften zulegen, bleibt abzuwarten."

Böger beobachtet, dass sich die doch recht üppigen Gehaltssteigerungen für das IT-Management, die auch schon in früheren Jahren großzügiger ausfielen als bei den Fachkräften, in erster Linie aus Bonuszahlungen speisen. "Gehaltstreiber sind vor allem die Bonusregelungen", sagt der Personalexperte. Ein extremes Beispiel aus der aktuellen Studie ist der Anstieg des variablen Gehaltsanteils von Bereichsleitern in den Systemhäusern: Er ging um 24 Prozent auf 55.480 Euro hoch.

Rohrmeier sieht ebenfalls den Trend zu variablen Vergütungsmodellen: "Selbst für Positionen ohne Führungsverantwortung werden sie selbstverständlich." Und Personalpraktiker Müller bestätigt, dass Immobilienscout24 unterschiedliche Modelle variabler Vergütung eingeführt habe, von 80-zu-20- bis zu 50-zu-50-Prozent-Regelungen. In diesen Fällen bekommen die Fach- und Führungskräfte die Hälfte bis zu 80 Prozent ihres Gehalts als Fixum, der Rest fließt nur dann, wenn individuelle oder Unternehmensziele erreicht wurden.