Computerhistorie

Warum USB-Stecker asymmetrisch sind

Vor 20 Jahren hat Intel den USB-Standard veröffentlicht. Der Entwickler erklärt, warum man sich für das Steckerdesign entschied und welche Rolle Apple spielte.

Am 15. November 1995, stellte Intel den Universal Serial Bus (USB) vor, der eine kostengünstige und weitgehend standardisierte Möglichkeit für den Anschluss von Peripherie an PCs eröffnen sollte. Der geistige Vater von USB, Intels Ajay Bhatt, erinnert sich im Gespräch mit unseren Kollegen der PC Worldan die Entwicklung und erklärt, warum sich USB Typ A nur in einer Orientierung in den Rechner stöpseln lässt: Eine symmetrische Anordnung, wie es heute mit Lightning, Thunderbolt oder USB Typ C üblich ist, hätte damals aufgrund der doppelt so viel benötigten Kabel und Pins Mehrkosten verursacht.

Rückblickend hält Bhatt das für eine Fehlentscheidung, doch stand bei USB der Gedanke der Kostenersparnis im Vordergrund: Mit dem neuen Standard sollte die Peripherie ohne Controller auskommen und die Steuerung komplett dem PC überlassen bleiben. Apple war seinerzeit bereits mit dem schnelleren, aber wegen der notwendigen Controller für den Peer-to-Peer-Betrieb teureren Schnittstelle Firewire beschäftigt und lehnte eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung ab. Es war jedoch Apple, das mit dem iMac, der auf damals gängige serielle und parallele Schnittstellen wie ADB, PS/2 und SCSI verzichtete und statt dessen USB unterstützte (Firewire ab 200 mit dem iMac DV), ein wesentlicher Starthelfer für USB. Microsoft hatte mit den USB-Treibern von Windows 98 noch massive Probleme, erst das kaum genutzte Windows ME und wenig später Windows XP brachten entscheidende Fortschritte.


Firewire ist mittlerweile irrelevant geworden, stattdessen setzt vor allem Apple auf das schnellere Thunderbolt, das ebenfalls Intel entwickelt hat. Immerhin sind die Stecker von Thunderbolt 3 und USB Typ C identisch, so dass sich ohne weiteres mannigfache Peripherie über den neuen USB-Stecker anschließen lässt: USB Typ C ist endlich symmetrisch und man braucht bei zwei Möglichkeiten keine drei Versuche, um das Kabel in die Buchse zu stecken. Ajay Bhatt begrüßt diese Entwicklung ausdrücklich.

(Macwelt/ad)