Wann kommt Northwood mit DDR-RAM?

Die jüngste Roadmap von Intel sorgt in der Branche für Verwirrung. Darin ist der erste DDR-Chipsatz des Unternehmens für Januar 2002 verzeichnet. Hartnäckig halten sich jedoch Gerüchte, dieser "Brookdale-DDR" und die zugehörige Northwood-CPU kämen noch 2001 auf den Markt.

Wie berichtet, waren erste Boards mit dem Brookdale-DDR schon während der Computex im August zu sehen. Dass Intel nun in seiner aktuellen Roadmap peinlich genau vom Produktionsstart im vierten Quartal 2001, dem Verkauf aber erst im Januar 2002 spricht, bietet Raum für viel Spekulation. Noch immer wird gemunkelt, der Termin für den DDR-Chipsatz hänge von Intels Verträgen mit Rambus ab, die Unterstützung für anderen Speicher erst nach dem 31.12.2001 erlauben würden.

Während die rechtlichen Hintergründe undurchsichtig sind, liegen die technischen Fakten zu Intels erstem DDR-Chipsatz jetzt vor - soweit man den nicht immer zuverlässigen, inoffiziellen Roadmaps glauben darf. So soll Brookdale-DDR gleich zum Start Unterstützung für PC1600- und PC2100-Module bieten, und nicht nur für PC1600-Speicher, wie bisher vermutet wurde.

Im dritten Quartal soll dann "Brookdale-G" erscheinen, der einen neuen Grafik-Kern im Chipsatz enthält und wie schon der 815E trotzdem einen AGP-Steckplatz bietet. Den hat man, wie aus anderen Quellen zu hören ist, beim zeitgleich verfügbaren "Brookdale-GL" ("L" für Lowcost) eingespart. Rechner mit dem neuen P4-Celeron und Brookdale-GL dürften so Mitte nächsten Jahres im wichtigen "back to school"-Geschäft in den USA Intels Vorschlag für billige Komplett-PCs werden.

Eher für High-End-Systeme ist "Tehama-E" gedacht, Intels neuer Rambus-Chipsatz für den Pentium 4, der ebenfalls im dritten Quartal 2002 ausgeliefert werden soll. Dem Intel-Papier ist zwar nicht zu entnehmen, ob dieser Chipsatz die jüngst von Samsung angekündigten Rambus-Bausteine mit effektiv 1066 MHz unterstützt - die Daten zum neuen Pentium 4 alias Northwood in der Roadmap legen das jedoch nahe.

Tehama-E soll dem ebenfalls für das dritte Quartal 2002 geplanten Northwood mit 133 MHz FSB (effektiv 533 per Quad-Pumping) als Chipsatz dienen. Wie beim bisherigen 850-Chipsatz (effektiver FSB 400 MHz, Rambus mit effektiv 800 MHz) würden die neuen Samsung-Speicher da gut passen. Wer sich also für die erste Ausgabe des Northwood (im Dezember 2001 oder Januar 2002) mit einem FSB von 400 MHz interessiert, ist bereits sechs Monate später nicht mehr auf der Höhe der Zeit.

Anders als beim Pentium III, der jenseits von 850 MHz nur noch selten mit einem FSB von 100 MHz zu finden war, hat Intel beim Pentium 4 aber einen Upgrade-Pfad vorgesehen. Laut der aktuellen Roadmap erscheinen bis Ende 2002 die schnelleren P4s immer mit einem FSB von 400 und 533 MHz. 2,5 GHz interner Takt sind schon im dritten Quartal geplant, im vierten ist dann sehr wahrscheinlich, dass 3 GHz anstehen: 3,5 GHz hatte Intel auf dem letzten IDF bereits demonstriert - zeitgleich war der P4 mit 2 GHz zu kaufen, der genau ein Jahr zuvor gezeigt wurde. (nie)