Walter Hewlett kämpft gegen Compaq-Merger

Was Walter Hewlett bereits angedeutet hatte, machte er nun wahr: Der Sohn des Hewlett-Packard-Mitbegründers William Hewlett stellte bei der US-Börsenaufsicht SEC Antrag, sich die Stimmrechte der übrigen HP-Aktionäre übertragen zu lassen, um die geplante Übernahme von Compaq zu blockieren.

Sollte die SEC (Securities and Exchange Commission) diesem Gesuch stattgeben, kann Hewlett den Anlegern Wahlkarten zusenden, mit denen sie ihm das Recht einräumen, für sie abzustimmen. Das berichtet die Computerwoche. Hewlett und David Packard Junior, Sohn des gleichnamigen HP-Mitbegründers, sowie verschiedene Familienstiftungen lehnen die HP-Übernahme von Compaq ab. Zusammen besitzen sie 18 Prozent der HP-Aktien. Die Aktionärsabstimmung soll im kommenden Februar stattfinden.

In dem Stimmrechtsantrag erläutert Hewlett zudem, warum er als Director im HP-Verwaltungsrat zunächst für die Fusion mit Compaq gestimmt hatte. Ende August und drei Tage vor der HP-internen Abstimmung zu dem Deal habe ihm der Firmenanwalt Larry Sonsini klar gemacht, dass der Merger auch ohne sein Plazet durchgezogen würde. Falls er jedoch dagegen stimmen sollte, müsste der Übernahmepreis neu verhandelt werden und könnte höher ausfallen.

Hewlett entschloss sich nach eigenen Angaben daher, dem Deal als Director zuzustimmen, ihn jedoch als Aktionär abzulehnen. Diese Absicht habe er der HP-Führung bereits vor Monaten signalisiert. HP-Firmenchefin Carly Fiorina hingegen hatte sich Anfang November, als sich Hewlett erstmals öffentlich gegen die geplante Fusion aussprach, noch erstaunt über die Ablehnung des Gründersohns gezeigt. (Computerwoche/uba)