VueScan - Scanner unter neuem Betriebssystem weiternutzen

Funktionalität: Um ältere Scanner, für die der Hersteller keine neuen Treiber anbietet, auch unter aktuellen Betriebssystemversionen weiter zu betreiben, gibt es zwei Lösungen. Entweder man verwendet in einer virtuellen Maschine ein Betriebssystem, das mit dem Gerät noch zusammenarbeitet, oder greift zu VueScan. Das in der Standard-Edition 39,95 US-Dollar teure Tool unterstützt laut Herstellerliste unter Windows über 1850 Scanner, unter Mac OS X 1550 und unter Linux 1100. Das Programm ist auch als Demo verfügbar, sodass sich vor dem Kauf überprüfen lässt, ob es für die vorhandene Konfiguration geeignet ist. Bei unserem Test ließ sich ein Canon Lide 20 mit VueScan unter 64-bittigem Windows 7 wieder nutzen.

Doch auch wenn Hersteller für ihre Geräte noch passende Treiber zur Verfügung stellen, kann das Tool hilfreich sein. Denn oft unterstützt die im Bundle mitgelieferte Scan-Software nicht alle Funktionen. VueScan beherrscht neben grundlegenden Bearbeitungsfunktionen wie Farb- und Helligkeitskorrektur zum Beispiel auch die Batch-Verarbeitung. Eingescanntes Material lässt sich im PDF-, JPEG- und TIFF-Format speichern oder direkt auf dem Drucker ausgeben. Darüber hinaus erkennt das Tool mithilfe der OCR-Funktion Texte in 33 Sprachen.

Installation: Nach Aufruf der 8 MByte großen Setup-Datei wird VueScan unter Windows automatisch installiert, allerdings ohne dass der Benutzer Angaben machen kann. So befindet sich das Programmverzeichnis immer unter C:\VueScan. Für Mac OS stellt der Hersteller eine DMG-, für Linux eine TGZ-Datei zum Download bereit.

Bedienung: VueScan verwendet standardmäßig den Modus Geführt, bei dem ein Assistent den Anwender Schritt für Schritt durch den Scan-Prozess lotst. Auf diese Weise muss sich niemand mit Detailfragen etwa zu Weißabgleich oder Helligkeitswerten auseinandersetzen. Eine manuelle Korrektur ist im Allgemeinen lediglich bei der von der Software schlecht geschätzten Ausschnittsgröße notwendig. Im Automatik-Modus lassen sich die in der linken Fensterhälfte unter der Menüzeile angebrachten Registerkarten nicht vom Benutzer auswählen. Sie sind nur zugänglich, wenn man am Anfang des Scan-Vorgangs nicht auf die Schaltfläche Weiter, sondern auf Erweitert klickt. Den in diesem Fall angezeigten Hinweis, dass dazu eine Lizenz erforderlich ist, kann man an dieser Stelle ignorieren. Allerdings stehen dann nur einige grundlegende Einstellmöglichkeiten zur freien Verfügung. Die darüber hinausgehenden Optionen lassen sich tatsächlich nur mit einer der kostenpflichtigen Varianten nutzen.

Fazit: VueScan ist ein geeignetes Scan-Tool für alle, die ältere Scanner unter aktuellen Betriebssystemversionen weiter nutzen wollen. Darüber hinaus bietet die Software mehr Funktionen als die meisten der den Geräten beiliegenden Programme. Da zumindest der Preis der Standard-Edition unter dem Anschaffungspreis eines neuen Scanners liegt, sollten Interessierte VueScan auf jeden Fall einmal in der Demoversion ausprobieren. (cvi)