Checkliste für Unternehmen

Vor dem Abschluss der Cyber-Versicherung

Worauf achtet eine Versicherung vor Abschluss?

Vereinfacht gesagt, prüft die Versicherung, ob der Kunde in diversen Disziplinen sein Möglichstes getan hat, um Cyber-Bedrohungen entgegenzuwirken. Zu den analysierten Themen zählen beispielsweise:

  • Geschäftsfeld (Branche, Global tätig, Mitarbeiteranzahl, Umsatz, Öffentliches Image etc.)

  • Klientel/Kunden des Versicherten ( Privat, Handel, Staat)

  • IT-Umfeld (Technik und Organisation; Fremdmitarbeiter)

  • Sicherheitsmaßnahmen (Mitarbeiterschulungen, Security-Konzepte, Security-Verpflichtung für Mitarbeiter etc.)

  • Qualitätsmerkmale wie Zertifizierungen und anerkannte Audits (Dokumentationen)

  • Umsetzung von gesetzlichen Vorgaben

  • Notfall-Planung (Ausweichkapazitäten, Desaster-Recovery-Planung, Ersatzgeräte etc.)

Einen Eindruck, welche Themen eine Erstdatenerfassung betrachtet, vermitteln die Checklisten der Versicherungsunternehmen AXA und Hanover Insurance.

Üblicherweise werden noch Experten der Versicherung oder beauftragte Partner die Daten beim Kunden verifizieren und offene Punkte klären. Dazu führen die Experten Interviews durch, prüfen Konfigurationen, analysieren Daten und führen Schwachstellen-Checks (Pentests) aus.

Auch Cyber-Vorfälle aus der Vergangenheit (Spionage, Datendiebstahl) oder das aktuelle Erscheinungsbild (Kampagnen, Aussagen, Investitionen etc.) können für eine Risikokalkulation in Betracht gezogen werden. All das führt dann beim Versichere dazu, das er ein Maßgeschneiderte Deckung bietet, die dem Kunden eine individuelle Absicherung gegen Cyberrisiken bietet.

Braucht ein Unternehmen eine Cyber-Versicherung?

Cyberrisiken sind auf dem Vormarsch. Dies zeigen die Vorfälle der Jahre 2014 / 2015 und auch die Ergebnisse von Marktforschungsinstituten. Auch das "Allianz Risk Barometer 2015" platziert Cyberkriminalität auf Platz 5 der größten, globalen Geschäftsrisiken.

Cybercrime gehört zu den Aufsteigern unter den Top Business-Risiken im Allianz Risk Barometer 2015. Das betriebliche Risikomanagement braucht eine entsprechende Antwort.
Cybercrime gehört zu den Aufsteigern unter den Top Business-Risiken im Allianz Risk Barometer 2015. Das betriebliche Risikomanagement braucht eine entsprechende Antwort.
Foto: Allianz

Man sollte immer daran denken - eine Cyber-Versicherung ersetzt keinen Investitionen in IT Sicherheit - eine Cyber-Versicherung ist eine additive Investition für den möglichen Versicherungsfall um Kosten von Folgeschäden zu minimieren!

Und was macht Otto-Normaluser?

Was für die Unternehmen sinnvoll ist, nützt doch auch dem privaten Anwender - oder? Am Markt sind viele Anbieter mit Offerten vertreten, wie beispielsweise die ARAG mit Ihren Paketen web@aktiv und web@aktivplus, die eine Internet-Rechtsschutzversicherung bieten. Oder auch die InternetschutzPolice der R+V, die vor der gängigsten Online-Kriminalität schützt.

Prinzipiell sind Versicherungen einen sinnvolle Sache, aber wie üblich gilt, man sollte in den Policen lesen, was versichert wird. Manche Risiken werden ggf. durch private Haftpflicht-, Hausrat- oder Rechtsschutz-Versicherungen bereits abgedeckt.

Auch sollte man prüfen, ob nur eigene Schäden reguliert werden, oder auch die Schäden die man selbst bei Dritten verursacht. Denn der versehentliche Versand eines Computervirus per E-Mail, kann zu einer Betriebsunterbrechung beim Empfänger führen.

Preisliche liegen Privat-Cyberversicherungen in der Regel um die 100 Euro Jahresbeitrag. Für einen Familienschutz eine akzeptabel Investition. Für Einzelpersonen kann aber auch der Kauf einer USB-Festplatte, eines Backup-Programms und einer Virenschutz-Suite eine Alternative für den Ernstfall sein.