HFSExplorer und Co.

Von Windows auf Apple-Partitionen und iPods zugreifen

In gemischten Umgebungen ist es leicht, vom Mac aus Windows-Partitionen zu lesen. Für den umgekehrten Weg gibt es Tools wie HFSExplorer.

Anwender können von OS X aus auf NTFS-Partitionen in Windows zugreifen, auch in der Version von Windows 10. Betreiben Sie Windows und OS X parallel zu einander, kann es durchaus sinnvoll sein, von jedem Betriebssystem aus, die Dateien der jeweils anderen zu nutzen. Leider kann Windows ab Werk nicht die Partitionen lesen, auf denen OS X installiert ist. Hier helfen aber kleine Zusatztools wie HFSExplorer. Mit diesem Tool haben Sie zwar keinen Schreibzugriff auf die Apple-Dateisysteme, können die Dateien aber immerhin lesen.

Mit HFSExplorer greifen Anwender auf Windows- und Linux-Systemen auf Max OS X-Dateiformate und Image-Dateien zu.
Mit HFSExplorer greifen Anwender auf Windows- und Linux-Systemen auf Max OS X-Dateiformate und Image-Dateien zu.

Neben einem Windows- oder einem Linux-System benötigen Anwender noch die aktuelle Java Runtime Environment (JRE). Sie können entweder eine installierbare Version herunterladen, oder ein Archiv, das sich auch ohne Installation öffnen lässt, zum Beispiel mobil.

Neben der Möglichkeit, auf OS-X-Paritionen zugreifen zu können, lassen sich auch iPod-Dateisysteme (HFS+) problemlos aus Windows öffnen. Betreiben Sie einen virtuellen Mac-Rechner, zum Beispiel mit PearPC oder anderen Technologien, können Sie ebenfalls auf die virtuellen Festplatten zugreifen.

Diesen Funktionsumfang bietet HFSExplorer

Mit HFSExplorer können Sie von Windows aus verschiedene Formate von Apple-Dateisystemen aufrufen, zum Beispiel HFS, HFS+ und HFSX. Sie können das Tool problemlos zusammen mit Boot Camp nutzen, um von Windows aus die Dateien auf den Mac-Laufwerke zu lesen. Arbeiten Sie mit einem virtuellen Windows-System, können Sie auch aus der VM mit dem Tool das Mac-Dateisystem nutzen.

HFSExplorer lässt zwar nicht die Bearbeitung der Dateien zu, die auf Apple-Dateisystemen gespeichert sind, aber Sie können die Dateien auf das Windows-System kopieren, hier weiter bearbeiten, und später wieder auf die Partition mit OS X zurück kopieren.

HFSExplorer versteht sich auch auf DMG-Dateien und Sparsebundle, öffnet also auch Image-Dateien. Das geht auch noch mit komprimierten Dateien, zum Beispiel den Formaten zlib oder bzip2. Auch mit AES-128 oder AES-256 verschlüsselte Archive lassen sich mit HFSExplorer lesen.

HFSExplorer in der Praxis nutzen

Die Verwendung des Tools ist denkbar einfach. Sie starten es und wählen über "File" den benötigten Menüpunkt aus. Um ein Laufwerk zu öffnen, steht die Option „Load file system from device“ zur Verfügung, sollte ein bestimmtes Archiv geöffnet werden, öffnen Anwender „Load file system from path“, eine Image-Datei wird mit „Load file system from file“ geöffnet. Anschließend stehen im Fenster die Daten des geladenen Dateisystems zur Verfügung. Hier können Anwender dann bequem Dateien kopieren.

Alternative Paragon HFS+ for Windows 10 – Zusätzlicher Zugriff auf iPad

Eine kostenpflichtige Alternative für HFSExplorer ist „HFS+ for Windows 10“ von Paragon. Das Programm kostet 20 Dollar, erlaubt dafür aber auch schreibenden Zugriff auf die Mac-Partitionen. Sie können mit dem Tool von Windows aus auf den HFS/HFSX-Partitionen die Daten sichten und verwalten. Das Tool lässt sich auch zusammen mit Boot Camp nutzen und unterstützt Journaling sowie USB 3.0. Im Gegensatz zu HFSExplorer greifen Sie aber nicht über ein spezielles Explorer-Fenster auf die Mac-Partition zu, sondern die Mac-Laufwerke werden als eigene Laufwerke im Windows-Explorer eingebunden. Wer also häufiger unter Windows seine Mac-Daten braucht, auch schreibend, der sollte sich HFS+ for Windows ansehen.

Neben Windows 10 unterstützt das Tool auch Windows Vista/7/8/8.1 sowie die Servervarianten ab Windows Server 2008 bis Windows Server 2012 R2. Die Geräte, auf denen die Mac-Formate betrieben werden, können fest eingebaut sein, es darf sich aber auch um USB-Sticks handeln. HFS+ unterstützt Parallel ATA (IDE) HDD, Serial ATA (SATA) HDD, SCSI HDD, USB 1.x/2.0 und IEEE 1394 (FireWire) und USB 3.0. Mit dem Treiber können Sie auch die Daten eines iPads verwalten.

Wer wiederum aus OS X schreibend auf NTFS-Partitionen zugreifen will, kann die Erweiterung „ NTFS for Mac“ des gleichen Herstellers dafür einsetzen.

(Macwelt/ad)