Von Profis und Freaks

Verschiedene Unternehmensphilosophien

Stefan Gilmozzi ist einer von ihnen. Er war bereits zehn Jahre im Geschäft, bevor er sich mit der Viveon AG selbstständig gemacht hat. In Anzug und Krawatte sitzt er hinter einem schweren Schreibtisch, eine Sekretärin erledigt den Kleinkram. Er hat mehrere Räume angemietet, der größte davon ist sein Büro. Bis jetzt hat Gilmozzi 20 Mitarbeiter, aber es sollen noch einige dazu kommen - die Viveon AG ist auf Expansionskurs. Die Firma hat sich auf Software-Entwicklung im Bereich Customer-Relationship-Management spezialisiert, Hauptkunde ist derzeit Viag Interkom.

Von einem solchen Kunden träumen Bernhard Messer und Franz Kögl von der Firma Intrafind Software AG zurzeit noch. Die beiden arbeiten in einem 27 Quadratmeter großen Büro, das ein bisschen an einen Bastelkeller erinnert. Hemdsärmelig sitzen sie an schlichten Schreibtischen vor ihren Computern - der Rest des Raums ist vollgestopft mit Hardware. "Wir sind so eine Art Künstler", sagt Messer. Seit ihrem Einzug im April versuchen sie, ihren Ideen freien Lauf zu lassen. Der Prototyp ihrer Software ist schon fertig. Die Suchmaschine für Inter- und Intranet soll es möglich machen, die Treffer zu einer Suchanfrage nach semantischen und linguistischen Gesichtspunkten herauszufiltern. Somit bekommt man statt der üblichen hundert Links nur die Art von Treffern, die auch inhaltlich und logisch zur Anfrage passen. "Wenn man zum Beispiel eingibt ‘zeige alle empfehlenswerten Restaurants in Garmisch’ findet das Programm nur die besten Lokale in Garmisch", sagt Kögl. Aber mit dieser Software geben sich die beiden nicht zufrieden. "Wir wollen nicht stur eine Idee verfolgen, nur um dann zu merken, dass keiner unser Produkt braucht", sagt Messer. Sie behalten den Softwaremarkt im Auge und fühlen sich flexibel genug, auf Veränderungen zu reagieren.