Vom Wimax-Hype zur Realität

Mit dem bundesweit ersten kommerziell betriebenen Wimax-Netz für Privatkunden in Berlin-Pankow zeigt die Technik ihr Potenzial in der Praxis - und dies ist meilenweit von den Marketing-Versprechen der Industrie entfernt.

Für 70 000 Bewohner des Berliner Stadtteils Pankow ist das Warten vorbei. Sie können jetzt dank der Funktechnik Wimax breitbandig ins Internet gehen. Die Berliner haben das Pech, in einem der OPAL-Gebiete (Optische Anschlussleitung) der Telekom zu wohnen, und konnten deshalb bislang kein DSL bekommen, da hier statt Kupferkabel Glasfasern verlegt sind.

Diese Versorgungslücke schloss die Heidelberger Deutsche Breitband Dienste GmbH (DBD), die unter dem Markenzeichen Maxxtelekom das bundesweit erste kommerziell genutzte Wimax-Netz für Privatkunden in Betrieb nahm. "Damit beweist Wimax in Deutschland nach den zahlreichen Pilotversuchen zum ersten Mal seine Praxistauglichkeit für kommerzielle Anwendungen", hebt Jürgen Thiel, Director Sales bei Intel Deutschland, die Signalwirkung des Pankower Funknetzes hervor, in dessen Komponenten Intels Wimax-Chip "Rosedale" eingesetzt wird.

Eine kleine Wimax-Funkzelle in Berlin-Pankow schreibt Geschichte: Als erstes kommerzielles Endkundenangebot durchbricht sie die Abhängigkeit von DSL und Kabel-TV beim breitbandigen Internet-Zugang.
Eine kleine Wimax-Funkzelle in Berlin-Pankow schreibt Geschichte: Als erstes kommerzielles Endkundenangebot durchbricht sie die Abhängigkeit von DSL und Kabel-TV beim breitbandigen Internet-Zugang.

Die in Berlin verwendete Technik basiert auf dem IEEE-Standard 802.16-2004 (auch als Wimax 2004 bekannt). Dieser definiert eine Funktechnik, die bei einer Bandbreite von 28 Megahertz Datentransferraten von bis zu 109 Mbit/s erlauben soll. Und dies, so lauteten zumindest in der Vergangenheit die vollmundigen Versprechen der Marketiers, über eine Entfernung von bis zu 50 Kilometern.