Vom Provisorium zum Standortvorteil

Einfache Verkabelung mit Cheapernet

Um alle notwendigen Aktivitäten zu koordinieren, wurde die Arbeitsgemeinschaft Chemnitzer Studentennetz (CSN, http://www.csn.tu-chemnitz.de/) aus den Betreibern der kleinen lokalen Netze gegründet. Das war die Voraussetzung, um gemeinsam mit dem Rechenzentrum und dem Studentenwerk dieses Vorhaben in Angriff zu nehmen. Man entschloß sich, zwei Wohnheime in der Nähe eines Netzknotens des Rechenzentrums als Musterlösung zu verkabeln. Aus Kostengründen wählte man dafür Cheapernet (10Base2) und installierte in jeder Etage zwei beziehungsweise drei Ethernet-Segmente, die über Multiport-Repeater miteinander verbunden sind. Ein derartiges Segment versorgt dabei typischerweise acht bis zwölf Zimmer. In jedem Raum, wo Rechner anzubinden waren, wurden Ethernet-Anschlußdosen eingebaut.

Die Bustopologie erlaubte es, die anderen Zimmer zu einem späteren Zeitpunkt mit relativ wenig Aufwand nachzurüsten. Für die Anbindung ans Campusnetz der Universität wurde in jedem Wohnheim ein Gebäude-Router aufgestellt. Das waren damals 386er-PCs mit TCP/IP-Routing-Software auf MS-DOS-Basis. Begünstigt durch seinen Standort war es möglich, eines der Wohnheime über Lichtwellenleiter (10BaseF) anzuschließen. Für das zweite benutzte man eine 2-Draht-Festverbindung über Modem mit einer Datenrate von 19 200 Bit/s. Dabei fanden die vorhandenen und nicht mehr genutzten Telefonkabel Verwendung. So konnten in Chemnitz Mitte Dezember 1994 die ersten beiden Wohnheime offiziell ans Rechnernetz der Universität angeschlossen werden.