VoIP-Performance-Analyse - messtechnische Konzepte und Vorgehensweise

MOS – Bewertung der Sprachqualität

Bisher wurde die Sprachqualität rein auf Audio-Ebene ermittelt. Zuerst durch subjektive, menschliche Bewertung des Sprachsignals. Die Bewertungsskala (MOS - Mean Opinion Score) reichte von 1 (sehr schlecht) bis 5 (sehr gut). Mittlerweile wird dies, messtechnisch unterstützt, durch eine objektive Vergleichsanalyse eines Referenzsignals mit einem Testsignal ermittelt. Diese Analysemethode wird selbstverständlich auch bei VoIP verwendet, um die Qualität eines Voice-Services zu bewerten.

Das Ergebnis wird ebenfalls in MOS angegeben und stellt die genaueste und objektivste Bewertung der Sprachqualität dar. Dabei ist die Analyseebene immer die Audio-Ebene. Der Zugang zur Audio-Ebene kann über Mikrofon, Audio-Eingang oder Digitalebene (Sprachproben) mit nachträglicher Umwandlung in eine Audio-Datei (wav) erfolgen. Somit kann an jeder Stelle des Signalwegs das Signal abgegriffen, in eine Audio-Datei (Test-File) umgewandelt und per Software-Analyse die Verschlechterung des Ausgangssignals (Referenz-File) berechnet werden.

Leider gibt uns die MOS-Bewertung im Bereich der digitalen Übertragungsebene keinen ausreichenden Aufschluss darüber, was bei schlechten Ergebnissen die tatsächliche Ursache für die Verschlechterung ist. Eine erweiterte Bewertung der digitalen Netzebene ist notwendig.