Vobis bringt erste Bluetooth-Produkte

In seinem aktuellen Prospekt bewirbt Computer-Discounter Vobis Bluetooth-Module für Notebooks und Drucker. Gleich nach Ostern sollen sie in den Läden stehen. Die Preise sind allerdings noch recht hoch.

Für 449 Mark bietet Vobis eine PC-Card von AnyCom an. Dazu passt das "Bluetooth Printing Module" vom selben Hersteller für die Parallel-Schnittstelle. Der Preis ist der gleiche. AnyCom ist ein Markenname der Mönchengladbacher RFI AG. Wie auf deren Webseiten zu lesen ist, dienen die beiden Produkte in der Tat hauptsächlich zum Drucken.

Daneben ließen sich aber mit der PC-Card auch Handys drahtlos an ein Notebook anbinden, gibt RFI weiter an. Ob das allerdings mit dem einzig real verfügbaren Bluetooth-Adapter klappt, der mit Ericssons Bluetooth-Headset geliefert wird, ist noch unklar.

Damit erscheinen die von Vobis angebotenen Bluetooth-Produkte für die gelieferten Funktionen als ziemlich teurer Spaß. Das mag ein Grund sein, warum sich andere Hersteller noch nicht in den Markt wagen.

Intels seit zwei Jahren angekündigtes Bluetooth-Dongle für den USB, Ambler, ist immer noch nicht serienreif. Im Gespräch mit tecChannel.de gab Frank Spindler, Intel-Vize-Präsident und General Manager der Mobile Platforms Group während der CeBIT an, dies läge vor allem an der Interoperabilität. Punkt-zu-Punkt-Verbindungen mit Bluetooth seien vergleichsweise einfach zu realisieren, eine echte Vernetzung von mehreren Notebooks untereinander sei jedoch schwierig. Das gelte umso mehr, meinte Spindler weiter, wenn Produkte mehrerer Hersteller ins Spiel kämen.

Dennoch erscheint es erfreulich, dass Vobis die Bluetooth-Technologie jetzt einem größeren Kundenkreis direkt zugänglich macht. Leisten kann sich das der Discounter jetzt wieder: Nach den zuletzt tiefroten Zahlen im Geschäftsjahr 1999 mit 41,7 Millionen Mark Verlust gab das Unternehmen auf der CeBIT bekannt, im Geschäftsjahr 2000 den Verlust immerhin auf 19,7 Millionen Mark halbiert zu haben. 2001 will man dann wieder profitabel werden.

Im aktuellen Vobis-Prospekt mit den Bluetooth-Adaptern findet sich übrigens nach der Festplatten-Ente schon der nächste Druckfehler: Dort ist auf Seite 2 von einem Celeron mit 700 GHz die Rede, von dem aber auf Anfrage auch Intel noch nie zuvor gehört hatte. (nie)