Desktop-Virtualisierung

VMware Workstation 10 im Test

Aktuelle Betriebssysteme und neue virtuelle Hardware

Grundsätzlich kann man auf der Workstation (fast) jedes Betriebssystem installieren, das x86-kompatibel ist. VMware integriert aber zusätzlich einen Katalog für virtuelle Betriebssysteme, die per Easy Install eingerichtet werden können. Im Grunde ermöglicht diese Funktion eine unbeaufsichtigte Installation, bei der alle notwendigen Daten (etwa Nutzername und Kennwort) vorab eingegeben werden. Mit Workstation 10 wurden hier einige aktuelle Linux-Distributionen (etwa Ubuntu 13.10) sowie Windows 8.1 neu aufgenommen. Zusätzlich kann die Workstation Windows 8.1 auch virtualisieren, also eine physikalische Installation in eine virtuelle umwandeln.

Richtig spannend wird es bei der virtuellen Hardware: Workstation 10 unterstützt bis zu 16 virtuelle CPUs, virtuelle Festplatten mit bis zu 8 TByte Größe und kommt mit bis zu 64 GByte virtuellem RAM zurecht. Die Festplatten lassen sich nun mit einer neuen virtuellen SATA-Schnittstelle versehen, die während der Erstellung der virtuellen Festplatten als Alternative zum bekannten IDE- und SCSI-Treiber gewählt werden kann. Das hat den Vorteil, dass sich in den virtuellen Systemen integrierte SATA-Treiber direkt nutzen lassen. Ein Hinweis: Sowohl CPUs als auch RAM sind natürlich durch das Host-System beschränkt - die VM kann logischerweise nicht mehr Ressourcen nutzen, als eigentlich zur Verfügung stehen.

VMware Workstation 10 kommt dank USB-3.0-Streams deutlich besser mit USB 3.0 zurecht als sein Vorgänger. Das ist beispielsweise praktisch, wenn man VMs von externen Festplatten starten will, etwa weil der Speicherplatz auf dem PC beschränkt ist.

Tablet-Unterstützung

Wer Tablet-Apps entwickelt, wird sich über die verbesserte Tablet-Unterstützung freuen. Touch-Screens kannte bereits Workstation 9, mit Workstation 10 können die virtuellen Systeme auch auf Sensoren zugreifen. Unterstützt werden Beschleunigungssensor, Gyroskope, der Kompass und der Sensor für Umgebungslicht. Der Nachteil: Diese Funktion ist zunächst nur für Windows-8-Tablets und virtualisierte Windows-8.x-Systeme verfügbar. Sind diese Vorgaben erfüllt, ist es tatsächlich sehr praktisch: Im Test konnten wir problemlos ein Windows 8.1 auf einem Surface-Tablet mit Windows 8 ausführen, und das sogar angenehm performant.