Für Cloud-Services

VMware kauft Zimbra von Yahoo

VMware hat die Übernahme des bislang zu Yahoo gehörigen Unternehmens Zimbra bekannt gegeben. Damit erweitert VMware sein Portfolio um die quelloffene E-Mail- und Collaboration-Software der Neuakquisition.

Erklärtes Ziel ist es, durch diese Erweiterung des Produktportfolios im Rahmen einer langfristigen Strategie die Komplexität in der IT zu reduzieren. "VMware positioniert sich damit mehr als Dienstleister als bisher. Das Unternehmen kann Zimbra nutzen, um sich als Cloud-Service-Anbieter besser aufzustellen", meint IDC-Analyst Rüdiger Spies im Gespräch mit pressetext. Dieser Schritt sei sinnvoll, da VMware bislang weitgehend nur auf der Produktschiene Virtualisierung unterwegs war, was trotz des Erfolgs langfristig nicht unbedingt zum Überleben reichen würde.

Für die kommenden Jahre erwarte VMware eine gesteigerte Nachfrage nach skalierbaren, sicheren Cloud-IT-Services gerade durch KMUs, so Thomas Kühlewein, Vice President Central Region VMware. "Zimbra ist ein hervorragendes Beispiel dieser skalierbaren 'Cloud-Ära'-Lösungen, die von kleinen On-Premise-Implementierungen bis hin zur Cloud alles umfassen", unterstreicht er.

Neben der Kernkompetenz Virtualisierung hatte sich VMware schon bisher als Konsequenz davon auch in Richtung Cloud orientiert. "Dies ist nun ein konsequenter Schritt, diesen Aspekt stärker herauszuarbeiten und sich gleichzeitig breiter aufzustellen", meint Spies. Dabei komme dem Unternehmen die bestehende Verbreitung der Lösungen zugute. VMware zufolge hat Zimbra über 55 Mio. bezahlte Mailboxes und konnte auch im Krisenjahr 2009 einen beachtlichen Zuwachs verzeichnen - im Bereich kleiner und mittelständischer Unternehmen um 165 Prozent.

Teil der Übernahme-Vereinbarung ist auch, dass Yahoo Zimbra weiterhin bei seinen Services wie Mail und Kalender nutzen kann. "Die Zimbra-Technologie hat bereits in der Vergangenheit schon eine große Rolle bei unseren Kommunikationsservices gespielt und wird das auch weiterhin tun", sagt Bryan Lamkin, Senior Vice President von Yahoo. Weitere bestehende große Zimbra-Nutzer sind laut VMware die Provider Comcast in den USA und NTT Communications in Japan.

VMware plant nun nach eigenen Angaben, Zimbras Produkte und Open-Source-Bemühungen zu unterstützen. Zugleich sollen diese auf die vSphere-basierte Cloud-Infrastruktur von VMware sowie Lösungen von Microsoft, IBM und andere Messaging- und Collaboration-Systeme optimiert werden. (pte/cvi)