Vista: Mehrsprachigkeit

Windows Vista unterscheidet sich von den bisherigen Windows-Versionen unter anderem auch dadurch, dass man sehr viel einfacher unterschiedliche Sprachversionen einrichten kann. Das gesamte Betriebssystem ist auf Mehrsprachigkeit ausgelegt. Alle sprachabhängigen Elemente sind nicht mehr im Code, sondern in Ressourcendateien enthalten und lassen sich damit einfach austauschen.

Mithilfe sogenannter Language Packs, die unterschiedliche Sprachversionen unterstützen, lässt sich Windows Vista im Netzwerk relativ einfach in verschiedenen Sprachversionen installieren. Windows Vista stellt darüber hinaus einige neue Werkzeuge für das Deployment bereit, die im AIK (Automated Installation Kit) zusammengefasst sind. Dazu gehören auch spezielle Tools für den Umgang mit dem MUI, dem Multilingual User Interface. Das AIK ist ein Toolset, in dem verschiedene Komponenten für das automatisierte Deployment von Windows Vista enthalten sind.

In diesem Kit sind eine Reihe von Werkzeugen enthalten, die auch für die Einrichtung von unterschiedlichen Sprachversionen von Windows Vista in verteilten Umgebungen benötigt werden. Einige der Tools werden in einem gesonderten Artikel im Zusammenhang mit dem Deployment von Windows Vista noch näher betrachtet.

Für die Installation mehrsprachiger Systeme muss man die Language Packs bereitstellen, die für die jeweilige Sprachversion benötigt werden. Das geht am einfachsten, wenn man den Inhalt einer Windows Vista-DVD in einen Ordner kopiert und anschließend die Language Packs, die gewünscht werden, in den Language Pack-Ordner der Distribution kopiert. Zusätzlich müssen noch Lizenzdateien für die Language Packs und Setup-Ressourcen kopiert werden. Während das Language Pack im Ordner \Langpacks und dem jeweils untergeordneten spezifischen Ordner für die Sprache gespeichert ist, finden sich die weiteren Dateien im Ordner \Sources auf der DVD.

Als Ergebnis erhält man eine Dateistruktur, in der sich neben der zunächst vorhandenen Sprachversion auch weitere Sprachversionen befinden. Mit dem Tool ImageX, dem Image-Explorer, kann nun die Datei install.wim – das Image für die Installation – modifiziert werden. In diesem Schritt müssen die zusätzlichen Dateien für die Language Packs zur Installation hinzugefügt werden. Im nächsten Schritt müssen die internationalen Einstellungen noch in den Antwortdateien konfiguriert werden. Auch dafür stehen Werkzeuge im AIK bereit.

Das Ziel bei dieser Vorgehensweise ist es, ein Image zu erstellen, das verschiedene Sprachversionen enthält. Diese Sprachversionen werden durch das Hinzufügen von Language Packs bereitgestellt. Über die Antwortdateien kann anschließend die Installation so gesteuert werden, dass eine von mehreren Sprachen ausgewählt wird. Dabei ist es auch möglich, die Sprache des Setup-Vorgangs anzupassen.

Die Kombination aus AIK, den neuen Imaging- Funktionen und der Sprachunabhängigkeit vereinfacht den Installationsprozess von Windows Vista deutlich in Netzwerken, in denen mehrere unterschiedliche Sprachversionen benötigt werden, deutlich vereinfacht werden. Auch dieses Thema wird in zukünftigen Ausgaben von Expert’s inside Windows NT/2000 noch vertieft werden.