Virtueller Müll zwingt Yahoo in die Knie

Die US-Sites der Yahoo-Suchmaschine und der kostenlose E-Mail-Dienst waren am Montag für mehrere Stunden nicht erreichbar. Unbekannte Hacker legten die Router mit einer Flut von virtuellen Datenpaketen lahm. Experten kritisieren die mangelhafte Infrastruktur der populären Site.

Am Montag um 10.30 Ortszeit registrierten die Router von Yahoo einen massiven Anstieg des Datenvolumens. "Der Angriff kam schnell und mit ungeheurer Intensität", sagte eine Yahoo-Sprecherin. Erst drei Stunden später gelang es, die unerwünschten Daten zu filtern. Den Yahoo-Experten konnten den Angriff bisher nicht zurück verfolgen. Es wird aber vermutet, dass der virtuelle Datenmüll von mehreren Stellen gleichzeitig kam.

Die Yahoo Suchmaschine und die angeschlossenen Services waren mit rund 40 Millionen Besuchern im Dezember nach AOL die meistbesuchtesten Sites der USA. Die Yahoo-Suchmaschine verlinkt rund 465 Millionen Sites pro Tag.

"Es ist verrückt, dass es so lange gedauert hat", zitiert die BBC einen Experten der Internetberatungsfirma Granite Island Group. Für den Experten ist das ein klarer Hinweis auf ein Problem der Infrastruktur. Normalerweise müsste die Abwehr eines solchen Angriffs in 20 Minuten erledigt sein.

Nach Angaben von Yahoo wurden bei dem Angriff keine Daten ausgespäht. Der E-Mail-Dienst sei zwar für viele Kunden nicht erreichbar gewesen, ansonsten sei es aber zu keinen Störungen des Mail-Verkehrs gekommen. (uba)