Virtueller Assistent vereinfacht die Kommunikation

Wissenschaftler der TU Darmstadt haben einen virtuellen Assistenten geschaffen, der Kommunikationssysteme den Gewohnheiten der Nutzer anpasst.

Der virtuelle Assistent sucht sich seine Informationen selbst aus den miteinander vernetzten Endgeräten, beispielsweise aus den im PC gespeicherten Adress- und Telefonbüchern. Daraus bildet die Software quasi eigene, auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Verhaltensmodelle. Der Nutzer müsse sie nur noch durch sein Feedback verfeinern, so die Entwickler des Fachgebiets Multimedia Kommunikation der TU Darmstadt.

In der Startphase des Projekts haben die Darmstädter ihren Assistenten in die Telefoniesysteme von Projektpartner Siemens integriert. Ein Nutzer kann damit, ohne komplexe Regeln oder Script-Sprachen verwenden zu müssen, beispielsweise folgende Angaben machen: 'Für den Kollegen X bin ich ab 15 Uhr nicht mehr zu sprechen, Anrufe des Kollegen Y sollen bis 20 Uhr durchgestellt werden.' Dass sich der Nutzer auf einer Konferenz befindet, bekommt das Handy über den Terminkalender im PC des Nutzers gemeldet. Mit dem Unternehmensnetzwerk ist es dabei beispielsweise über ein WLAN verbunden.

„Denkbar ist zum Beispiel auch das Herausfiltern und Abweisen von Spam-Anrufen“, so Johannes Schmitt, wissenschaftlicher Mitarbeiter an dem Projekt. Bereits integriert ist ein Feedback-Agent, eine Art Meta-Instanz, mit dem der Nutzer das System kontrollieren kann. Im Falle des Spam-Filters kann der Feedback-Agent überprüfen, welche Anrufe eingingen und wie das System reagiert hat. Wurde ein Anruf fälschlicherweise als Spam abgewiesen, gibt der Nutzer eine entsprechende Rückmeldung. Dadurch verfeinert er die Regeln.

„Bis zum kommenden Sommer wollen wir einen Kommunikationsassistenten schaffen, der ein Maximum an Mehrwert aus den einzelnen Geräten herausholt. Dazu muss er auch personenbezogene Daten mit einbinden“, so Schmitt weiter.

Um automatische Regeln aufzustellen, muss der Assistent wissen, welche Informationen aus welchen Quellen relevant sind. „Hierfür müssen wir eine Art Semantik für diese Geräte erstellen“, fordert Schmitt. Der Assistent soll die Möglichkeit erhalten, die zur Verfügung stehenden Informationsquellen zu identifizieren und zur Auswertung heranzuziehen. (Detlef Scholz)