VMWorld Europe 2009

Virtualisierungstrends: Virtuelle Desktops, Clouds und intelligente Netzwerke

Cloud-Technologien halten Einzug ins LAN

Mit der größte Themenblock auf der VMWorld Europe 2009 und der vorhergehenden US-Veranstaltung war das Thema Cloud Computing. Grob zusammengefasst fallen darunter Hosting-Ansätze, bei denen der Nutzer sich seine Bedürfnisse aus einem Pool von Speicher, CPUs und Netzwerk zusammenschnürt, und nur für die eigentliche Nutzung bezahlt. VMware sieht hier in jedem Fall die Zukunft des Datencenters. Allerdings tummeln sich derzeit immer mehr proprietäre Cloud-Anbieter, etwa Amazon EC2, Microsoft Azure oder Googles App Engine, deren Technologien sind aber untereinander nicht kompatibel. VMware CEO Paul Maritz nutzte als Vergleich häufiger in Anspielung auf den Eagles-Song „Hotel California“ das Bild von einem Motel, in das man zwar eincheckt, das man aber nie wieder verlässt. VMware will hier eine komplett andere und offene Strategie fahren.

Rechenwolken: VMware will interne und externe Clouds verbinden.
Rechenwolken: VMware will interne und externe Clouds verbinden.

Helfen soll dabei die kommende Version der Datacenter-Lösung namens vSphere. Unter dem plakativen Oberbegriff „Datacenter-OS“ tummelt sich eine Reihe von Lösungen, mit denen lokale Ressourcen abstrahiert und zu Pools für Netzwerk, Rechenleistung und Speicher zusammengefasst werden können. Aus diesen kann man dann einzelne Abteilungen, Server oder Anwendungen bedienen. Maritz und andere Experten nutzen in ihren Vorträgen dafür immer wieder den Begriff des Software-Mainframes.

Vereinfachung: Terremark zeigt, wie sich mittels Clouds die Infrastruktur vereinfachen lässt.
Vereinfachung: Terremark zeigt, wie sich mittels Clouds die Infrastruktur vereinfachen lässt.

Die notwendige Verwaltungsoftware samt Hypervisor soll als vSphere noch 2009 auf den Markt kommen. Der genaue Veröffentlichungstermin ist aber noch unbekannt. vSphere soll zudem nicht nur lokale Clouds unterstützen, sondern auch extern zugekaufte Ressourcen kompatibler Anbieter mit in die eigene Verwaltungsoberfläche integrieren können. In den gezeigten Demos ließen sich ganze Server-Umgebungen per Mausklick vom LAN in die Clouds verlagern – und umgekehrt.