Installation, Einrichtung, Backup

Virtualisierung: der kostenlose Microsoft Hyper-V-Server 2012 R2 in der Praxis

Virtuelle Server in der PowerShell verwalten

Hyper-V Server 2012 R2 kennt keine grafische Oberfläche. Sie können aber auch lokal auf dem Server die virtuellen Server verwalten. Dazu nutzen Sie die PowerShell. Diese starten Sie zum Beispiel durch Eingabe des Befehls powershell in einer Eingabeaufforderung.

Eine Liste aller virtuellen virtuellen Server in Hyper-V Server 2012 R2 rufen Sie mit Get-VM auch in der PowerShell ab. Mit der Option |fl erhalten Sie ausführlichere Informationen. Sie sehen hier auch die Echtzeitdaten, also auch den zugewiesenen Arbeitsspeicher, wenn Sie Dynamic Memory einsetzen. Alternativ verwenden Sie |ft.

Wo die virtuellen Festplatten gespeichert sind, können Sie in der PowerShell mit den Cmdlets Get-VMIdeController, Get-VMScsiController, Get-VMFibreChannelHba und Get-VMHardDiskDrive abfragen.

Sie haben zudem die Möglichkeit, mit Get-VM die virtuellen Server in Hyper-V Server 2012 R2 auszulesen und mit Get-VMHardDiskDrive die virtuellen Festplatten dieser Server anzuzeigen. Dazu verwenden Sie den Befehl

Get-VMHardDiskDrive (Get-VM)

Wollen Sie die IP-Adressen aller Server anzeigen, verwenden Sie den Befehl

Get-VM | foreach{(Get-VMNetworkAdapter $_).IPAddresses}

Mit Stop-VM schalten Sie virtuelle Server aus, mit Start-VM starten Sie sie. Sie können über die PowerShell Server auch neu starten (Restart-VM), anhalten (Suspend-VM) und wieder fortführen lassen (Resume-VM). Virtuelle Server lassen sich mit Import-VM importieren und mit Export-VM exportieren. In Hyper-V-Server 2010 R2 können Sie virtuelle Server auch im laufenden Betrieb exportieren/importieren und damit klonen. Snapshots erstellen Sie mit Checkpoint-VM.

System Center Virtual Machine Manager 2012 R2 mit Hyper-V-Server 2012 R2

Eine der wichtigsten Neuerungen in System Center Virtual Machine Manager 2012 R2 ist die Unterstützung von Windows Server 2012 R2 und Hyper-V Server 2012 R2. Sie können SCVMM 2012 R2 auf Servern mit Windows Server 2012 R2 installieren und alle Virtualisierungsfunktionen von Windows Server 2012 R2 und Hyper-V Server 2012 R2 verwalten.

Komfortabler: Hyper-V Server 2012 R2 binden Sie auch an System Center Virtual Machine Manager 2012 R2 an. So können Sie den Server noch besser verwalten.
Komfortabler: Hyper-V Server 2012 R2 binden Sie auch an System Center Virtual Machine Manager 2012 R2 an. So können Sie den Server noch besser verwalten.

Die Installation von SCVMM 2012 R2 ist generell keine komplizierte Angelegenheit. Für Testzwecke steht auch die Testversion bereits. Hyper-V-Server binden Sie nach der Einrichtung genauso an SCVMM 2012 R2 an wie Windows Server 2012 R2:

1. Starten Sie die SCVMM-Konsole und klicken links unten auf Fabric.

2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine Host-Gruppe oben im Fenster und wählen Sie Hyper-V-Hosts und -Cluster hinzufügen.

3. Im Anschluss startet ein Assistent, mit dem Sie Hyper-V-Server 2012 R2 an den Server anbinden. Wählen Sie hier Windows-Server in einer vertrauenswürdigen Active Directory-Domäne.

4. Sie müssen sich mit einem Benutzerkonto anmelden, das die Berechtigung hat, Hyper-V Server 2012 R2 zu verwalten.

5. Danach versucht der Assistent, sich mit dem Server zu verbinden. Markieren Sie die Server, die Sie an SCVMM anbinden wollen.

6. Danach wählen Sie aus, in welcher Host-Gruppe Sie die Server aufnehmen wollen. Schließend Sie danach den Assistenten ab. Dieser installiert den Agenten für die Anbindung an SCVMM auf allen ausgewählten Hyper-V-Servern.

Schritt für Schritt: Virtuelle Server erstellen Sie in SCVMM über einen Assistenten, ähnlich wie im Hyper-V-Manager,
Schritt für Schritt: Virtuelle Server erstellen Sie in SCVMM über einen Assistenten, ähnlich wie im Hyper-V-Manager,

Wenn Sie auf Fabric, klicken, sehen Sie links im Bereich Server die von Ihnen angelegten Host-Gruppen und die Hyper-V-Hosts, die an SCVMM angebunden sind, auch Hyper-V Server 2012 R2. Klicken Sie auf einen Hyper-V-Host, erhalten Sie im unteren Bereich Informationen zum Server. Sie erfahren, ob der Host funktioniert, wie viele VMs auf dem Server positioniert sind, welches Betriebssystem installiert ist und einige Dinge mehr.

Im oberen Bereich der SCVMM-Konsole finden Sie das Menü Erstellen. Hier stehen verschiedene Bereiche für SCVMM zur Verfügung, unter anderem die Funktion Virtuelle Maschine. Der Assistent zum Erstellen von virtuellen Maschinen unterscheidet sich ein wenig vom Assistenten im Hyper-V-Manager. Sie haben in SCVMM die Möglichkeit, virtuelle Server als Vorlagen abzuspeichern und beim Erstellen von neuen virtuellen Servern zu verwenden.

Virtuelle Server klonen

Eine wichtige Neuerungen in Hyper-V von Windows Server 2012 R2 und Hyper-V Server 2012 R2 ist die Möglichkeit, virtuelle Server im laufenden Betrieb zu exportieren und wieder zu importieren. Sie können auf diesem Weg also auch virtuelle Server klonen.

Um einen virtuellen Server mit SCVMM 2012 R2 zu klonen, muss dieser auf einem Server mit Windows Server 2012 R2 oder Hyper-V Server 2012 R2 angebunden sein. Zum Klonen gehen Sie dann folgendermaßen vor:

1. Öffnen Sie die Verwaltungskonsole von SCVMM 2012 R2.

2. Klicken Sie auf VMs und Dienste.

3. Wählen Sie den virtuellen Server aus, den Sie klonen wollen.

4. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Server und wählen Erstellen\Klonen.

5. Anschließend wird der virtuelle Server erstellt. Als Basis dient der Export der geklonten VM.

Virtuelle Server kostenlos und professionell sichern - Veeam Backup

Veeam bietet ein kostenloses Tool, mit dem Sie virtuelle Server, auch in Hyper-V Server 2012 R2, sichern und wiederherstellen können. Basis des Tools ist das Produkt Veeam Backup Free Edition. Damit können Sie System Center Virtual Machine Manager anbinden und Hyper-V-Cluster integrieren, aber auch virtuelle Server mit Hyper-V Server 2012 R2 sichern und wiederherstellen.

Voraussetzung: Mit einem Patch können Sie Veeam Backup 7 fit für Hyper-V Server 2012 R2 machen.
Voraussetzung: Mit einem Patch können Sie Veeam Backup 7 fit für Hyper-V Server 2012 R2 machen.

Um Veeam Backup Free Edition einzusetzen, laden Sie sich zunächst die Installationsdateien herunter. Anschließend starten Sie die Installation auf einem Server im Netzwerk. Dabei kann es sich nicht um den Hyper-V-Server 2012 R2 handeln, da dieser über keine grafische Oberfläche verfügt.

Haben Sie noch Version 7.0 von Veeam Backup im Einsatz, müssen Sie einen Patch installieren, damit die Software auch Windows Server 2012 R2 und Hyper-V Server 2012 R2 unterstützt. Ohne diesen Patch können Sie zwar Veeam installieren, allerdings kann die Software keine Server sichern, da sie die virtuellen Server in Hyper-V Server 2012 R2 nicht erkennt. Bevor Sie den Patch installieren, sollten Sie den Veeam-Server neu starten, ansonsten kann die Installation des Patches fehlschlagen. Diese erfolgt über dessen Startdatei. Haben Sie den Patch erfolgreich installiert, sollten Sie den Server neu starten.

Datensicherung: Veeam Backup kann virtuelle Server in Windows Server 2012 R2 und Hyper-V Server 2012 R2 sichern.
Datensicherung: Veeam Backup kann virtuelle Server in Windows Server 2012 R2 und Hyper-V Server 2012 R2 sichern.

Nach der Installation von Veeam Backup Free Edition und des Unterstützungs-Patchs für Windows Server 2012 R2 und Hyper-V Server 2012 R2 starten Sie die Verwaltungskonsole von Veeam Backup. Der Installationsassistent muss noch einige Erweiterungen installieren, danach binden Sie die Hyper-V-Server 2012 R2 an die Sicherungslösung an. Veeam liest nach der Anbindung die installierten virtuellen Server auf den Hosts ein und kann sie im laufenden Betrieb sichern.

Klicken Sie in der Konsole auf Add Server oder wählen den Befehl über das Kontextmenü von Microsoft Hyper-V oder VMware vSphere aus. Anschließend geben Sie den Namen oder die IP-Adresse des Virtualisierungs-Hosts an. Auf der nächsten Seite des Assistenten legen Sie fest, ob es sich bei dem entsprechenden Server um einen Hyper-V-Host, einen Server mit VMware vSphere (ESXi) oder System Center Virtual Machine Manager handelt. (mje)