Viren-Top20 für Juni

Der Antivirenhersteller Kaspersky hat die Top20 der Viren im Juni veröffentlicht. Die Wurmfamilie Mytob hat letzten Monat endgültig das Malware-Monopol übernommen und trat in allen seinen Erscheinungsformen auf: Mytob mit Wurmfunktion, Mytob mit Bot-Funktion, Mytob ohne Bot-Funktion, Mytob gepackt in verschiedenen Komprimierungsvariationen.

Wie auch in den vergangenen Monaten steht Mytob.c an der Spitze der Kaspersky-Liste. Der dreimonatige Spitzenplatz von Mytob zeigt, wie gefestigt die Führungsposition dieser Wurmfamilie mittlerweile ist und lässt den Schluss zu, dass der Tabellenführer von 2004, NetSky.q, in diesem Jahr nicht mehr an die Spitze kommen wird. Mytob.c und NetSky.q haben im Vergleich zu den Vormonaten etwa vier Prozent ihres Anteils im gesamten Malware-Traffic verloren.

Entsprechend nahm die Prozentzahl der Schadprogramme zu, die zwar nicht die Top20 erreicht haben, jedoch sehr aktiv waren und damit eine nicht zu vernachlässigende Gefahr darstellen. Sie machen mit 18,28 einen erheblichen Prozentsatz aus.

Sieht man sich den übrigen Teil des Ratings an, fallen sechs Neuzugänge auf. Genauso viele waren es im April, und genau wie damals gehören sie allesamt der Mytob-Familie an. Interessant ist die Tatsache, dass eine Reihe der letzten Varianten dieser Würmer keine Bot-Komponente enthalten, sondern reine E-Mail-Würmer sind.

Unerwartet war, dass auf Position drei ein Vertreter der Familie Zafi auftauchte und das Wachstum von Zafi.d ganze sechs Punkte betrug - das zweitbeste Resultat im Monat Juni. Dieser Aufstieg ist völlig unerklärlich, vor allem bei Betrachtung der Übermacht von Mytob. Auf Platz vier ließ sich ein neuer Mytob mit Namen Mytob.be nieder, der die monatelange Dreieinigkeit von NetSky endgültig beendete. Über die Paradoxie von LovGate sprechen die Experten von Kaspersky Lab schon seit über einem Jahr. Auf Grund zahlreicher Infektionen durch diesen Wurm in China, wo die meisten Anwender einen sehr schwachen oder gar keinen Antivirenschutz nutzen, hält sich LovGate weiterhin unter den ersten zehn Plätzen.

Bei den übrigen Ereignissen im Virenwettkampf ragt noch der um acht Positionen nach oben gekletterte Mytob.ar heraus, der im Mai erstmals aufgetaucht ist. Weiterhin ist das vollständige Verschwinden von Familien wie Bagle und Sober hervorzuheben sowie der rapide Fall eines der letzten Mydooms: Mydoom.l wird wahrscheinlich schon im Juli die Viren-Top20 endgültig verlassen. Die komplette Liste in Tabellenform finden Sie hier.

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