Viren-Top10 im September: Netsky-P seit 19 Monaten auf Platz eins

Sorglosigkeit oder Ahnungslosigkeit

Christoph Hardy, Security Consultant bei Sophos: „Die erneute Zunahme von Netsky-P wirft die Frage auf, ob Anwender ihre PCs ausreichend schützen. Unternehmen und Privatanwender hatten immerhin 19 Monate Zeit, um ihre Software zu aktualisieren, aber eine alarmierende Anzahl hat offenbar nichts unternommen. Es besteht kein Zweifel, dass noch mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden muss. Anwender müssen wissen, welches Sicherheitsrisiko sie durch ihre Nachlässigkeit verursachen und vor allem, wie sie es richtig machen.“

Netsky-P verbreitet sich über E-Mail sowie File-Sharing-Plattformen im Internet. Dabei muss der Anwender die Datei allerdings schon selbst öffnen, um den Wurm zu aktivieren. Meist erzielt der Wurm dies durch die Vortäuschung eines interessanten Inhalts, wie z.B. eines vermeintlichen Harry-Potter-Computerspiels. Die Tatsache, dass Anwender offenbar auf diesen Trick nach wie vor hereinfallen, stimmt mit einer aktuellen Studie von Sophos überein. Danach sind fast 80 Prozent aller IT-Administratoren der Meinung, dass Mitarbeiter ihr Unternehmen gefährden, wenn sie am Arbeitsplatz mit E-Mail und Internet bedenkenlos umgehen.

„Unternehmen müssen nicht nur sicherstellen, dass ihr Viren-, Spyware- und Spam-Schutz aktualisiert wird. IT-Administratoren müssen auch anfangen, strikte Sicherheitsrichtlinien durchzusetzen, damit die Anwender durch ihr sorgloses Online-Verhalten diesen Schutz nicht aushebeln“, so Christoph Hardy weiter. „Die Angriffe auf die IT erfolgen immer gezielter und zunehmend mit finanzieller Motivation. Unsere Befürchtung ist, dass Anwender, die E-Mail und Internet unbekümmert verwenden, zu einem leichten Ziel für diese neue Form der Attacken werden. Noch schlimmer sind die Folgen, wenn zudem die Schutzsysteme nicht ständig aktualisiert und angepasst werden.“