Vier Siegertools

Bekannte Bösewichter wie Nimda und Badtrans gehören zum Standardrepertoire von Virenschutzlösungen. Um die Programme voneinander zu unterscheiden, achteten wir im Labor darauf, welche Datei- und Archivformate sie unterstützen und wie oft sie vor "falschen" Viren warnen.

Von: Frank Ziemann

Das A und O von Antivirussoftware ist und bleibt die Erkennung von Computerviren. Eine übersichtliche Benutzeroberfläche, eine einfache Installation und eine komfortable Bedienung werden erst dann zum Auswahlkriterium, wenn die Erkennungsraten eines Programms ausreichen. Vor allem bei den ITW-Viren (In the Wild, siehe Glossar) muss ein Scanner zu hundert Prozent funktionieren.

Unterschiede zwischen den Produkten zeigten sich im Test erst auf den zweiten Blick. Es fiel auf, dass einige Hersteller nicht alle Windows-Plattformen gleichermaßen im Griff haben. Kaum ein Tool schafft es, einen mit Viren befallenen Rechner wieder zum Laufen zu bringen, wenn er infolge der Infektion nicht mehr von seinem NTFS-Dateisystem bootet. Andere Werkzeuge fanden manche Schädlinge nicht auf allen Windows-Plattformen. Unterschiede ergaben sich auch bei der Zahl der Fehlalarme. Hin und wieder werden harmlose Dateien von den Scannern als infiziert gemeldet. Das führt zu unnötiger Aufregung und ist zeitaufwändig. Hier zeigen sich die Grenzen einer signaturgestützten Virenerkennung: Eine als gefährlich markierte Zeichenfolge kann in der einen oder anderen Datei zufällig enthalten sein und dort keinen Schaden anrichten.