Viele Hacker kommen ungeschoren davon

Wenn Hackergrößen wie Kevin Mitnick oder Virenprogrammierer wie David Smith der Polizei ins Netz gehen, ist ein großes Medienecho garantiert. Doch Erfolge beim Kampf gegen die Internetkriminalität sind eher die Ausnahme.

Die Aufklärungsquote von FBI und US-Justizministerium sieht in der Tat nicht allzu beeindruckend aus. 1998 erhielten die amerikanischen Bundesbehörden Hinweise auf 3.700 entdeckte Einbruchsversuche in Computer. Das FBI eröffnete aber lediglich in 547 Fällen ein Verfahren, und 56 Cyberkrieger befand das Justizministerium für schuldig. Davon verbüßen gerade mal zwölf eine Gefängnisstrafe.

Die schlechte Statistik erklärt FBI-Direktor Louis French damit, dass sich die nötigen Organisationsstrukturen noch im Aufbau befänden. Justizministerin Janet Reno sucht die Gründe eher im fehlenden technischen Equipment und Know-how.

Der Misserfolg der Strafverfolgungsbehörden kommt sicher nicht durch ein zu mildes Strafmaß zustande. Denn das sieht bei Verstößen gegen den Computer Fraud and Abuse Act pro Anklagepunkt fünf Jahre Freiheitsentzug vor. Gar zehn Jahre erhalten rückfällige Hacker. Hinzu kommt eine Geldstrafe von 250.000 US-Dollar. (tri)