Brother AiRScouter

Videobrille projiziert Bilder direkt auf die Netzhaut

Der japanische Elektronikkonzern Brother hat ein so genanntes Head-mounted-Display vorgestellt, das die Bilder im Gegensatz zu herkömmlichen Videobrillen direkt auf die Netzhaut projiziert.

Der "AiRScouter", so der Name des Geräts von Brother, soll den Eindruck vermitteln, ein frei schwebendes 16-Zoll-Display direkt vor dem Auge vorzufinden, auf dem allerlei Informationen eingeblendet werden. Das Bild ist dabei transparent, beeinträchtigt die Sicht also nur marginal.

Brother AiRScouter: Die Brille strahlt direkt auf die Netzhaut des Menschen. (Quelle: Brother)
Brother AiRScouter: Die Brille strahlt direkt auf die Netzhaut des Menschen. (Quelle: Brother)

Als Einsatzgebiet gibt man bei Brother vor allem die Industrie an. So könnten beispielsweise Techniker den AiRScouter bei der Arbeit tragen und Handbücher einblenden, während sie etwas reparieren. Zudem kann das Head-mounted Display auch mit einer Mikrokamera ausgestattet werden, wodurch der Techniker Bilder seiner Arbeitsstätte direkt an die Zentrale senden kann, die ihm dann wieder die für ihn notwendigen Informationen auf das Netzhaut-Display sendet.

"Zunächst wollen wir das Display in Japan für industrielle Zwecke vermarkten. Anschließend möchten wir es in Consumer-Produkten auf der ganzen Welt verwendet sehen", sagt Brother-Präsident Toshikazu Koike. Für die Zukunft ist unter anderem geplant, den AiRScouter als Zusatzdisplay für Smartphones zu positionieren, über den Nutzer Bilder und Dokumente betrachten können.

Auch der Einsatz in Zusammenhang mit Augmented Reality (AR) ist denkbar, wenn das Netzhaut-Display mit einer Kamera ausgestattet ist. Dabei wird die Umgebung aufgenommen und durch AR-Programme wie Layar mit digitalen Zusatzinformationen ergänzt. Diese werden direkt über das Bild der realen Umgebung gelegt und umfassen verschiedenste Themenbereiche.

Für die Entwicklung des AiRScouter verwendete Brother vorhandene optische Technologien, wie sie auch in Laserdruckern des Unternehmens zum Einsatz kommen, in Kombination mit Piezoelektrik, wie sie die Firma für Tintenstrahldrucker nutzt. Die Lichtstärke des ins Auge leuchtenden Projektors ist so gering, dass laut Brother keine Gefahr für die Gesundheit der Benutzer besteht. (pte/cvi)