VIAG Interkom: Mit Billigtarifen mehr Kunden

VIAG Interkom will im nächsten Jahr mit Billigtarifen bis zu einer Million neue Kunden gewinnen. Das sagte der neue Unternehmenschef Rudolf Gröger gegenüber der "Financial Times Deutschland" (FTD). Er setzt dabei auf wechselwillige Kunden der Konkurrenz.

2002 laufen in Deutschland etwa 18 Millionen Mobilfunkverträge aus. "Auch wenn wir beim Einzelumsatz etwas verlieren werden, wird der Gesamtumsatz zulegen", sagte Gröger. Er erwartet ein Umsatzwachstum von mindestens 15 Prozent. "Alles darunter wäre nicht zufrieden stellend".

Zudem will Gröger den eingeschlagenen Sparkurs fortsetzen. Der FTD zufolge wird VIAG Interkom im nächsten Jahr weitere 200 der derzeit 4000 Stellen streichen, indem frei werdende Stellen nicht besetzt werden. Dadurch hofft Gröger, schon im Geschäftsjahr 2002/03 einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von rund 100 Millionen Euro zu erzielen. Im laufenden Geschäftsjahr steuert VIAG Interkom bei den EBITDA-Zahlen noch auf einen Verlust von 230 bis 250 Millionen Euro zu.

Das Unternehmen steht unter Zugzwang. Bei weiteren negativen Ergebnissen droht der Verkauf oder gar die Schließung durch die Mutter mmO2. Wie berichtet, schließt mmO2-Chef Peter Erskine diese Maßnahme nicht aus. Man werde die Bilanz von VIAG Interkom vierteljährlich überprüfen, sagte er vor knapp zwei Wochen gegenüber der Zeitung "Observer". "Wenn wir unsere Ziele nicht erreichen können und das Unternehmen nicht das leistet, was wir erwarten, werden wir nicht zögern, es zu verkaufen oder andere Maßnahmen zu ergreifen", so Erskine. (jma)