VIAG Interkom: Droht eine Aufspaltung?

Dem Telefonkonzern VIAG Interkom droht nach der Übernahme durch die British Telecom (BT) die Aufspaltung. Das Unternehmen werde ähnlich dem Mutterkonzern BT zumindest in einen Festnetz- und einen Mobilfunkbereich aufgeteilt, meldete das Handelsblatt heute unter Berufung auf Branchenkreise.

Bisher vereint VIAG Interkom das Festnetz- und Mobilfunkgeschäft unter einem Dach. Ein Sprecher des Münchner Konzerns wollte den Bericht des Handelsblatts gegenüber tecChannel.de nicht kommentieren. Über den anstehenden Verkauf des 10-Prozent-Pakets der norwegischen Telenor an die British Telecom sei man aber informiert worden, sagte er.

Telenor hatte am 29. Dezember letzten Jahres mitgeteilt, auf eine früher vereinbarte Option zurückzugreifen und seinen VIAG-Interkom-Anteil für etwa 1,6 Milliarden Euro an den britischen Konzern zu verkaufen. Bereits im August 2000 hatte der Energiekonzern E.ON den Verkauf seines 45-prozentigen Anteils an BT für 7,3 Milliarden Euro (14,3 Milliarden Mark) angekündigt. Damit wäre die British Telecom alleiniger Eigentümer von VIAG Interkom.

Der Münchner Konzern rechnet wegen zahlreicher Investitionen laut früheren Angaben auch in diesem Jahr mit hohen Verlusten. 1999 fuhr der Konzern ein Minus von etwa 1,5 Milliarden Mark ein. Für 2000 erwartete das Unternehmen einen ähnlich hohen Verlust. Der Umsatz soll jedoch von 1,7 auf etwa 3 Milliarden Mark klettern. VIAG Interkom hatte im Sommer für etwa 16,5 Milliarden Mark eine der sechs deutschen UMTS-Lizenzen ersteigert. (jma)