Via stellt Produktion von P4-Motherboards ein

Via hat die Herstellung von Pentium 4-Motherboards gestoppt und korrigiert damit seine Produktstrategie. Der neue Focus liegt auf dem EPIA Mini-ITX Formfaktor.

"Es stimmt, dass wir die Produktion von P4-Motherboards eingestellt haben", erklärte Richard Brown, Vias Associate Vice President of Marketing. "Der Grund ist, dass alle unsere Industriekunden unsere P4-Chipsätze verbauen. Es bringt uns daher keinen zusätzlichen Nutzen, wenn wir weiterhin selbst Mainboards produzieren."

Unter eigenem Markennamen begann Via im Oktober 2001 damit, P4-Motherboards zu verkaufen. Hintergrund seinerzeit: Via wollte den Verkauf seines eigenen P4-Chipsatzes, des P4X266, fördern. Nach einem Patentstreit mit Intel entschied sich das Unternehmen, seine eigenen Pentium 4-Motherboards über die Via Platforms Systems Division (VPSD) zu verkaufen. Die juristische Auseinandersetzung mit Intel - elf Gerichtsverfahren in fünf Ländern - führte allerdings dazu, dass die großen Motherboard-Produzenten Vias Chipsätzen aus dem Weg gingen, weil sie nicht in den Rechtsstreit mit Intel involviert werden wollten.

Im April wurden die Verfahren abgeschlossen und Via und Intel unterzeichneten einen unternehmensübergreifenden Lizenzvertrag, der über zehn Jahre läuft. Laut Abkommen wird Via Intel Lizenzgebühren für bestimmte Produkte zahlen.

Mit dem beendeten juristischen Streit beginnt für Via nun eine Phase der Neuorientierung: Derzeit verlegt Via das Augenmerk auf einen kleineren Formfaktor für Motherboards, den EPIA Mini-ITX, der erstmals im April 2002 vorgestellt wurde. Der EPIA Mini-ITX, der für einen Einsatz in Vias Mikroprozessoren C3 und Eden konzipiert wurde, weist eine Größe von 170 mal 170 Millimetern auf und soll vorwiegend in kleineren Rechnergeräten Verwendung finden.

"Zukünftig soll der Schwerpunkt darauf liegen, das Geschäft mit dem EPIA Mini-ITX weiter auszubauen", erklärte Brown. "Diese Plattform generiert immer mehr Zugkraft im Markt und aus unserer Sicht bestehen ausgezeichnete Wachstumspotenziale in diesem wachsenden Segment", so Brown weiter.

Informationen zum Thema finden Sie auch im Report Pentium 4 Chipsätze im Detail. und im Test: P4-Chipsätze & Mainboards. (wgr/uba)

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