VIA nennt "root cause" für PCI-Probleme

Bei einem Gespräch in der Firmenzentrale gab VIAs Leiter des Chipsatz-Marketing nach monatelangen Erklärungsversuchen den Grund für die anhaltenden PCI-Probleme zu. VIAs Chipsätze haben tatsächlich den Datenfluss auf dem Bus nach Belieben unterbrochen.

Che-Wei Lin ist bei VIA "Senior Director of Product Marketing" und wie bei Chipfirmen üblich Ingenieur. Die Ende 2001 von tecCHANNEL aufgedeckten Probleme mit dem PCI-Bus hatte VIA bisher nie wirklich aufgeklärt. Lediglich ein Patch sorgte für bessere Performance bei IDE-RAIDs und höherer Kompatibilität mit Soundkarten.

In Taipei gab Che-Wei am vergangenen Mittwoch Einblick in das, was die Chiphersteller "root cause" nennen. Damit wird ein grundlegendes Problem bezeichnet, das zu Inkompatibilitäten, Datenfehlern oder instabilen Systemen führen kann. Dieser "root cause" ist meist schwer zu finden, da die Probleme erst durch eine lange Kausalkette auftreten.

Laut Che-Wei arbeiteten alle Southbridges bis zum Baustein 8233A mit einen höchst unüblichen Verfahren. Wenn zwei Busmaster-Geräte den Bus zur gleichen Zeit nutzen wollten, zählte ein Timer in der Southbridge die Takte mit. Nach einer bestimmten Anzahl von Takten wurde der Transfer unterbrochen, und das nächste Gerät konnte Daten übertragen. Dieses Spiel beginnt dann von vorne.

Damit hat VIA, so Che-Wei, die aufwendige Arbitrierung des Busses umgangen. Dieses Verfahren sei jedoch mit der Southbridge 8235 abgeschafft. Wie berichtet, soll die neue 8235 bei allen noch 2002 erscheinenden VIA-Chipsätzen zum Einsatz kommen.

Damit ist auch das Versprechen eingelöst, das VIAs CEO Wenchi Chen auf der CeBIT in einem Interview mit tecCHANNEL gab. Eine der neuen Southbridges befindet sich derzeit in unserem Testlabor. Sobald die Versuche abgeschlossen sind, erscheint dazu eine ausführliche Analyse. (nie)