Via Handy Fahrplandaten abrufen

Nachwuchswissenschaftler der Universität Ulm haben ein sprachgesteuertes System entwickelt, mit dem sich per Handy Fahrplanauskünfte einholen lassen. Für den öffentlichen Nahverkehr in Ulm soll es bereits funktionieren.

„Die Erkennungsrate ist schon sehr hoch“, so Projektleiter Professor Wolfgang Minker von der Universität Ulm, „nur rund fünf Prozent der Anfragen erfordern Wiederholungen.“ Sein Doktorand Dmitry Zaykovskiy, 27, hat die „multimodale sprachdialogbasierte Fahrplanauskunft“ im Rahmen seiner Dissertation entwickelt. „Das Thema bewegt sich stark an der Grenze zwischen Elektrotechnik und Informatik“, erklärt der Ingenieurwissenschaftler Minker. Das Projekt wurde von insgesamt fünf Diplomarbeiten unterstützt.

Professor Wolfgang Minker (3.v.li.) und seine kreativen Nachwuchswissenschaftler (von links: Manuel Lutz, Alexander Schmitt und Dmitry Zaykovskiy). Foto: Uni Ulm
Professor Wolfgang Minker (3.v.li.) und seine kreativen Nachwuchswissenschaftler (von links: Manuel Lutz, Alexander Schmitt und Dmitry Zaykovskiy). Foto: Uni Ulm
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„Eine wichtige Innovation dieser Entwicklung ist die höhere Benutzerfreundlichkeit mobiler Endgeräte“, betont Zaykovskiy. In diesem Fall also des Handys. Mit einem PDA sei die Fahrplanauskunft dem Internet relativ problemlos zu entlocken. Für die Datenausgabe auf dem Handy jedoch musste die übertragene Datenmenge deutlich reduziert werden. „Wir haben deshalb nur die unbedingt notwendigen Angaben extrahiert“, so der Nachwuchswissenschaftler.

Dass für die Anfrage nur eine Datenmenge von gerade mal zehn Kilobyte übertragen werden müsse, ist für Professor Minker ein wichtiger Aspekt: „So belaufen sich die Handygebühren nur auf fünf bis zehn Cent.“ Weitere Voraussetzung dafür sei neben der minimalisierten Datenausgabe der Handyzugriff auf einen leistungsfähigen Server. Das ermöglicht eine im Handy implementierte Software. Der Server erbringt die große Rechenleistung für die Spracherkennung und veranlasst den Zugriff auf das Internet und die hier verfügbaren Fahrplandaten. Auf dem Handy selbst erfolgt dagegen nur eine Vorbearbeitung der Sprache.

„Das Projekt ist sicher beispielhaft für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Elektrotechnik und Informatik“, so Minker weiter. In Sachen Spracherkennung konnte man auf vorhandene Komponenten zurückgreifen. „Diese können wir jederzeit dem Bedarf anpassen.“ Jetzt müsse geprüft werden, ob die Nutzer das System annehmen. „Wir wollen es gesellschaftsfähig machen“, gibt Minker das nächste Ziel vor. Grundsätzlich sei die Anwendung des Systems auch für andere Bereiche denkbar, für Auskünfte aus dem Telefonbuch zum Beispiel. (Detlef Scholz)

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